00:00:16: Zugegebenermaßen, die durchschnittliche Zahl, also die zusammengefasste Geburtenziffer, lag im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr.
00:00:33: Und weil auch ich aus ganz persönlichen Gründen die eine oder andere Frage aus dem Alltag parat hätte, habe ich mir heute eine Expertin zu dem Thema eingeladen.
00:00:41: Dr.
00:00:41: Martina Stotz.
00:00:43: Sie ist nicht etwa deshalb Expertin, weil sie mit sieben Kindern an einem harmonischen Zuhause lebt, sondern weil sie Doktorin der Pädagogik mit Forschung im Bereich der Familienpsychologie, Schulberaterin und Lehrerin, Wissenschaftlerin und Referentin ist.
00:00:56: Und gerade ein Buch dazu geschrieben hat.
00:00:58: Das will doch schon mal was heißen.
00:01:00: Ich habe also ein bisschen, ja, sagen wir mal, zu Hause mitgeschrieben und auch eure Fragen zusammen gesammelt und das reicht sicherlich für mehrere Tage.
00:01:07: Aber wir fangen heute mal klein an.
00:01:09: Ich freue mich, dass du da bist.
00:01:10: Herzlich willkommen bei, ehrlich gesagt, Dr.
00:01:12: Martina Stotz.
00:01:13: Hallo Nora, ich freue mich riesig, dass ich da sein darf.
00:01:17: Martina, jetzt mal ehrlich gesagt und ich fange direkt mal ein bisschen spitz an, wie viel Schuld oder nennen wir es Einfluss, um es schöner auszudrücken, tragen Eltern an der Geschwisterbeziehung.
00:01:28: Ich mag ja das Wort Einfluss viel lieber.
00:01:30: Tatsächlich zeigt die Forschung inzwischen, dass die Eltern wirklich den größten Einfluss über ihr Erziehungsverhalten haben auf die Geschwisterbeziehung.
00:01:39: Und das kann manchmal ganz schön viel Druck auslösen.
00:01:41: Und gleichzeitig versuche ich es immer so ein bisschen als Chance zu verkaufen.
00:01:47: Genau, weil es ist ja wirklich so, dass man das... durch das eigene Verhalten wahnsinnig viel beeinflussen kann.
00:01:53: Und deswegen habe ich auch das Buch geschrieben, wenn mir so am Herzen liegt, dass Geschwisterkinder sich einfach auch gleichermaßen gesehen fühlen und sie sich vereinfalten können.
00:02:01: Und genau.
00:02:03: Es braucht so ein paar Tools und ein paar Strategien.
00:02:06: Und dann können Eltern da gar nicht so viel falsch machen.
00:02:10: Erzähl doch mal so ein bisschen, wie dein Arbeitsalltag aktuell aussieht.
00:02:13: Ich könnte mir vorstellen, dass ihr sich in der letzten Zeit auch oft gewandelt habt.
00:02:15: Dass es nicht so den einen klassischen Tag ist.
00:02:19: Das ist so normalerweise deine Lehre, dein Beruf.
00:02:23: Genau, ich habe einerseits meine Windungsakademie, da darf ich ganz viele Studentinnen ausbilden, zum windungsorientierten Elternberater.
00:02:30: Und das findet man auch vor Ort statt, aber häufig auch online.
00:02:34: Und ich habe ganz viele Beratungen.
00:02:36: Also ich habe eine Praxis in München und berate sehr viele Eltern auch zum Thema Geschwisterstreit und zu unterschiedlichen Themen.
00:02:42: Also wirklich die gesamte Bandbreite eigentlich, was das Thema Erziehung angeht.
00:02:48: Und begleite auch viele Eltern in Online-Kursen.
00:02:52: großen online Geschwisterkurs, wo ich schon über zweitausend Geschwistereltern begleiten durfte.
00:02:57: Ich nehme an, dass viele dieser Erfahrungen, die du da in deinem Beruf gesammelt hast, sich auch widerspiegeln in dem Buch.
00:03:02: Ich halte es hier in meinen Händen, Geschwister, Kinder.
00:03:05: Und das nehme ich deswegen an, weil da auch tatsächlich Eltern sozusagen zitiert werden mit den Problemen, die sie haben.
00:03:11: Ich finde besonders klasse, dass man so nachschlagen kann.
00:03:13: Situation A, was mache ich jetzt?
00:03:14: Das ist so besonders praxisnah für uns, zumindest im Alltag.
00:03:19: Das Buch Wie lange hast du gebraucht, um an dem Buch zu schreiben?
00:03:23: Ich habe, dadurch, dass ich seit ich vierundzwanzig bin, jetzt bin ich achtunddreißig, mich mit dem Thema Geschwisterkinder beschäftige.
00:03:29: Und das lange in der Forschung war, dieses Thema natürlich schon so oft, ja, sage ich mal, in Interviews, im Fernsehen, in Zeitungen, dass ich wirklich eigentlich nur ein Vierteljahr gebraucht habe, dann schlussendlich alles zusammenzufassen.
00:03:44: Genau.
00:03:44: Und es war natürlich auch leicht, weil mir so viele Eltern ... wirklich Stoff gegeben haben durch diese zwei tausend Eltern und auch Familien, die mitgewirkt haben.
00:03:53: Was einfach großartig, weil ich wirklich den Eindruck habe, dass es in sehr realitätsnahes Buch jetzt ist.
00:03:58: Also, weil es gibt ja viele Tipps, die man da nicht anwenden kann und da liegt mir einfach so viel dran, dass Eltern es auch umsetzen können im Alltag.
00:04:05: Ja.
00:04:06: Ich muss jetzt mal so neugierig fragen.
00:04:09: Das ist eine torsche Frage für mich, weil ich kenn die Antwort ja schon.
00:04:11: Aber jetzt hast du natürlich ganz viele andere Eltern befragt und begleitet und auch geholfen.
00:04:17: Wie sieht es denn bei dir zu Hause aus?
00:04:19: Hast du selber Kinder?
00:04:21: Ich bin gerade schwanger.
00:04:22: In acht Wochen kommt mein Baby, genau.
00:04:25: Und tatsächlich mein erstes Baby, das heißt, wie Geschwisterkinder zu Hause streiten.
00:04:30: Das weiß ich nur von meinen vierzehn Cousinen und Cousins, die teilweise bei uns zu Hause waren.
00:04:34: Also bei uns ging es zu Hause sehr wild her und ich habe auch einen älteren Bruder.
00:04:38: Und ich hatte eine Mama, die uns bindungsorientiert begleitet hat, also auch durch Geschwisterstreit und drum.
00:04:44: Ich glaube, daher kommt so ein bisschen diese Intuition, weil man sagt, man übernimmt dir oft das Muster der eigenen Eltern.
00:04:50: und meiner Mama bin ich sehr dankbar, weil ihr verdank ich den Beruf den.
00:04:54: ich heute machen darf und wahrscheinlich auch die Gabel, die ich da bekommen habe von ihr.
00:04:58: Ist es denn immer mal wieder so ein Thema, dass man sagt, ja, aber du hast ja gar keine eigenen Kinder, du weißt das ja noch gar nicht, das ist in der Theorie alles so einfach und wenn man dann zwei oder drei oder fünf zu Hause hat, ist es alles so schwierig?
00:05:08: Ja, das ist total spannend.
00:05:10: Ich mach das jetzt schon so lange, es sind schon fast, sag ich mal, fifteen bis zwanzig Jahre und das ist mir zweimal passiert, dass irgendjemand gesagt hat, du hast keine Kinder, wie geht es denn dann und... Es liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich trotzdem so viel Kontakt zu Eltern habe.
00:05:28: Als kleines Mädchen schon umgeben war, da meine Mutter Tagesmutter warfen so vielen Kindern, dass es einfach so ein bisschen in meinem Blut schieb, glaube ich.
00:05:35: Müsst ihr im eigenen Freundeskreis dann oft im Rat gefragt?
00:05:38: Oh
00:05:39: ja, Nora.
00:05:41: Genau, das mache ich total gerne.
00:05:44: Allerdings wirklich nur, wenn sie mich fragen.
00:05:45: Ansonsten sage ich immer nur, ich bin heute einfach nur so da.
00:05:48: Und ich kann das auch ganz gut trennen.
00:05:49: Also wenn ich befreundete bin, dann bin ich überhaupt nicht in dieser Expertenrolle.
00:05:53: Bist du Außerdienst sozusagen?
00:05:55: Ich hätte dich sehr gerne in meinem Freundeskreis.
00:05:59: Jetzt merkt man auch in deinem Buch, das weiß man eigentlich mittlerweile auch, wenn man sich ein bisschen mit dem Thema beschäftigt, es kommt ja auch ganz viel darauf an, wie es einem selbst geht.
00:06:08: Welche Erfahrungen man gemacht hat, welche Themen ein Trigern, wie es mit dem inneren Kind, mit dem inneren Kind Arbeit aussieht, wie der Akku einfach am jeweiligen Tag ist.
00:06:16: So entsprechend kann man gut oder schlecht die Geschwisterkonflikte zu Hause begleiten.
00:06:22: Hilft es denn?
00:06:24: wenn man selber Geschwister hatte, um dann Geschwisterkinder, die eigenen Geschwisterkinder, also die eigenen Kinder, die Geschwister sind, so rum besser zu begleiten.
00:06:33: Nicht unbedingt.
00:06:35: Nee, weil wenn man selbst als Kind erfahren hat, dass Geschwisterstreit unterdrückt wurde, so Sätze wie, hier wird es nicht gestritten oder wenn ihr jetzt noch einmal streitet, dann fahren wir jetzt nicht zum Ausflug.
00:06:45: Das sind eigentlich so die typischen Erziehungsmethoden von früher und meistens übernimmt man die dann genauso.
00:06:50: Also es hatte ja leider nicht jeder so das Glück wie ich, dass eine bindungsorientierte Mutter oder ein Vater zu haben, sondern man übernimmt dann die Muster und dann tut man sich eher schwer.
00:06:59: Wohingegen, wenn man vielleicht eher als Einzelkind aufgewachsen ist, man nicht so getriggert ist und vielen Themen.
00:07:04: Es kann natürlich auch hilfreich sein, wenn man selber gute Erfahrungen gemacht hat und auch Erziehungsmuster übernehmen kann.
00:07:11: Ja.
00:07:12: Also ich kam auf diese Frage, weil ich bin ohne Geschwister aufgewachsen.
00:07:16: Und als jetzt bei mir so zwei kleine Mäuse einzogen und immer älter wurden, sodass auch irgendwann mal Konflikte auf uns zukam, da war es für mich schon eine neue Situation zu sehen, dass jetzt nicht zu Hause immer alles harmonisch ist.
00:07:30: Ich hatte auch, ich hatte ein harmonisches Elternhaus, aber natürlich habe ich mich auch mal in Eltern gezockt, gezankt.
00:07:37: Aber ich kenne sozusagen nicht diese Konflikte auf dieser gleichen, mehr oder weniger gleichen Hierarchie-Ebene.
00:07:43: Weißt du, was ich meine?
00:07:44: Und das war für mich schon neu, das zu lernen, zu begleiten, auch von meinem Mann gesagt zu bekommen, so, das ist normal.
00:07:51: Kinder und vor allem Geschwister streiten sich.
00:07:53: Wir müssen es halt nur dann irgendwie... Begleiten.
00:07:57: Aber jetzt habe ich gerade schon das Wort Hierarchie in den Mund genommen und ich glaube, das ist schon auch wichtig oder, dass man die Hierarchie innerhalb des Gefüges irgendwie wahrt und beibehält, ist das Erstgeborene bleibt auch irgendwie immer das Erstgeborene, da vielleicht mehr muss vielleicht auch mehr kämpfen?
00:08:13: Absolut, also das ist was, was viele Eltern ja versuchen, sich versuchen ihre Geschwisterkinder genau gleich zu behandeln und Das ist tatsächlich etwas, was die familiäre Ordnung so ein bisschen durcheinander bringt.
00:08:25: Dann suchen Kinder nach Orientierung, nach Halt und Schutz und Sicherheit.
00:08:29: Und es hilft, wenn einfach die Eltern in ihrem Kopf mit der inneren Haltung wissen, das ist mein erstes, das ist mein zweites, das ist mein drittes.
00:08:37: Ich mag das auch zum Beispiel total so ein Familienportreffen sich aufzustellen, wo dann das erste zum Beispiel kommt, daneben links das zweite und das dritte, einfach, dass die Kinder ihren Platz kennen.
00:08:47: Das gibt ihnen ganz viel Halt.
00:08:50: Ja, auch wenn es dann manchmal die jüngeren Dorf finden, wenn es ältere vielleicht auch mal mehr darf oder mehr Verantwortung übertragen bekommt, das darf so sein, nur wichtig ist wirklich jedem Kind seinen Platz zu geben.
00:09:00: Da gebe ich auch ganz viele praktische Tipps, weil es geht dann nicht darum, ein Kind zu bevorzugen oder zu benachteiligen, sondern wirklich eher zu gucken, bedürfnisorientiert, was braucht mein Kind in welcher Entwicklungsphase und wie kann ich meinem Kind wirklich diesen Platz auch geben?
00:09:14: Das ist eher so eine Herzenssache, so eine innere Haltungssache.
00:09:19: Ja, das hast du schon bevorzugen gesagt.
00:09:22: Das heißt ja gar nicht immer, dass eine Kind ein Geschenk ist, andere nicht, sondern auch so in, sag ich mal, Rechten und Pflichten innerhalb der Familie.
00:09:29: Und man verlangt ja
00:09:32: oft
00:09:32: dem Älteren automatisch mehr ab.
00:09:36: Wie kann man denn da entgegenwirken?
00:09:37: Also es ist ja auf der einen Seite auch logisch, aber auf der anderen Seite möchte ja das ältere Kind... Gerade wenn ein neues dazukommt, auch ganz oft noch klein sein und erst recht noch klein sein und auch wie ein Baby behandelt werden.
00:09:50: Hast du da so einen guten Tipp für uns für den Alltag?
00:09:54: Ja, das zeigen sogar Studienergebnisse, dass Eltern plötzlich ihr älteres Kind viel, also mindestens zwei Jahre älter wahrnehmen, als es eigentlich ist, sobald ein Baby auf die Welt kommt.
00:10:04: Das ist super spannend.
00:10:05: Und sich allein dessen bewusst zu sein hilft, gegenzusteuern.
00:10:08: Und gerade dann auch verhaltensweise ernst zu nehmen, wenn es ältere zum Beispiel wieder babyhaftes Verhalten zeigt oder vielleicht auch wieder gestillt werden will oder plötzlich beinerlich und vielleicht eher oft auch jammant ist, dann hat es oft... damit zu tun, dass das Erstgebund dann so ein Regressionsverhalten zeigt.
00:10:26: Und da ist es wichtig, darauf einzugehen, nicht zu sagen, du bist doch jetzt schon groß und sprich doch mit deiner festen Stimme oder so.
00:10:32: Das würde ich dann überhaupt nicht machen, sondern eher im Rollenspiel auch zu sagen, ja du warst mein erstes Baby und da richtig reingehen und dieses Bindungsbedürfnis darüber erfüllen.
00:10:41: Ja, das war bei uns genau so.
00:10:43: Die Große hat dann auch angefangen, die alten Babyfotos von sich rauszukramen und dann nochmal darauf hinzuweisen oder auch selber sich vor Augen zu führen, dass sie auch mal so klein war.
00:10:52: Und das hat sie total genossen.
00:10:54: Ja, genau.
00:10:54: Und da darauf einzugehen, diese Empathie, das ist das Wichtigste, dann wird auch so eine Regressionsphase relativ zügig vorübergehen.
00:11:01: Ich habe mal gelesen, dass so ein... Ein zweites Geschwisterchen, ich fände nach Frankloss beim dritten und vierten eigentlich anders ist, aber so ein zweites Geschwisterchen immer auch so eine Art, naja, ich wäre es nicht traumhaft, vielleicht ein bisschen zu krass, aber so eine Art Liebeskummer oder so ein Herzbruch, schon das erste Mal so dieses Gefühl von Herzschmerz bei dem ersten Kind auslöst, würdest du das auch unterschreiben und kann man das umgehen oder ist das immer so?
00:11:27: Ja, ich glaube, ganz umgehend kann man es nicht.
00:11:29: Das ist einfach so, dass es erst geborene Kind durch so eine kleine Krise geht.
00:11:34: Und man kann als Eltern eben Teile sehr beeinflussen, wie stark diese Krise für das Kind ist.
00:11:40: Natürlich kann man gut vorbereiten, da gibt es auch ganz viele Tipps in meinem Buch und dann das Kind auffangen, sobald das Baby da ist.
00:11:47: Es kriegen auch nicht alle Kinder zur gleichen Zeit diese Krise.
00:11:49: Manche kriegen die erst auch später, sie ist nicht immer die nachgeburtliche Geschwisterkrise von der gesprochen wird, sondern manchmal kommt es auch erst, wenn die Babys mobiler sind oder wenn es einfach als Betrohung wahrgenommen wird, das zweite Kind.
00:12:03: Würdest du sagen aus deiner Erfahrung, dass es so ein altes Abstand gibt, der das begünstigt oder der so ein bisschen auch hilft?
00:12:10: Ja, also tatsächlich, je älter natürlich ein Kind ist, desto mehr kann es sich einfühlen, dass ein Baby mehr Nähe braucht und dass so weniger bezieht das Kind es vielleicht auch sich.
00:12:20: Das heißt, es gibt so Tendenzen, dass man sagt, ein Altersabstand von zwei bis drei Jahren ist empfehlenswert, wobei natürlich auch ein zweijähriges Kind nur sehr fürsorgebedürftig ist.
00:12:32: Geringer der Altersabstand ist, ist so höher, ist die Rivalität.
00:12:35: Allerdings hat es halt auf der anderen Seite wieder den Vorteil, dass sie dann auch viel Zeit miteinander verbringen, viel miteinander spielen.
00:12:42: Ich würde sagen, da gibt es jetzt kein richtig und kein falsch, weil viele Eltern sich da Gedanken
00:12:47: machen.
00:12:47: Ja, es kriege ich immer im Umfeld auch mit und das kriegen wir auch auf den Accounts gespiegelt, dass da schon sofern man es planen kann.
00:12:53: Man kann ja eh am Ende nicht genau entscheiden, wann das zweite oder dritte Könn kommt, aber dass man sich schon viele Gedanken über macht, was wäre der perfekte Abstand für uns.
00:13:01: Ich glaube dazu, kommt auch ganz stark, wie fühlen sich die Eltern?
00:13:04: In welcher Lage sind die Eltern gerade?
00:13:05: In welcher Kraft stecken sie?
00:13:08: Aber ich frage mich da immer, ist ein geringer Abstand?
00:13:11: Das ist ja das eine Argument.
00:13:12: Gut, weil dann hat man es in einem Abwasch, sag ich mal, die Bedürfnisse sind ähnlich.
00:13:17: Auf der anderen Seite sind dann noch beide sehr klein zu beginnen.
00:13:20: Ein großer Abstand, da kann vielleicht das größere Kind schon helfen.
00:13:24: Also, es fällt mir sehr schwer, da so ein Rezept oder ein Ratschlag eigentlich zu geben, oder?
00:13:29: Da gibt es auch den perfekten Ratschlag wirklich nicht, weil beide Bereiche Vorteile haben.
00:13:34: enger, altes Abstand führt zu mehr Nähe, auch zu mehr Rivalität.
00:13:38: Ein älterer oder größerer Abstand führt dazu, dass Kinder vielleicht weniger Eifersucht weniger Rivalität haben und sie dann gleichzeitig auch weniger oft miteinander spielen oder weniger miteinander anfangen können.
00:13:50: Ja.
00:13:51: Ich habe entweder bei dir gelesen oder in deinem Podcast gehört, dass du auch sagst, es kommt eben ganz stark darauf an, welche Verfassung die Eltern sind.
00:13:59: Das überträgt sich auch total auf die Kinderbeziehung und eben, wie man sie begleiten, wie man sie spiegeln kann.
00:14:04: Aber man ist doch beim ersten Kind eh immer ein ganz anderer Mensch mit viel weniger Lebenserfahrung, was das Thema angeht als beim zweiten, dritten, vierten.
00:14:13: Wie kann man das auffangen?
00:14:16: Also spannend ist, dass wirklich beim ersten Kind die Erstgeborenen davon profitieren, dass sie natürlich so viel uneingeschränkte Aufmerksamkeit bekommen und die Eltern wirklich auch versuchen, in allen Bereichen so viel richtig zu machen.
00:14:28: Deswegen sind zum Beispiel auch Erstgeborene Kinder oft sehr verantwortungsbewusst, auch neigend manchmal ein bisschen zum Perfektionismus, vielleicht weil sie es von den Eltern auch so vorgelebt bekommen haben.
00:14:37: Und die weiteren Kinder profitieren dann von den Erziehungserfahrungen, die die Eltern gesammelt haben.
00:14:44: Ich glaube, es hat auch ein bisschen damit zu tun, wie reif es einen Eltern teilt, wenn das erste Kind kommt.
00:14:49: Also man sagt zum Beispiel, dass später gebärende Mütter natürlich in ihrer Persönlichkeitsentwicklung weiter vorangeschritten sind und deswegen darüber auch wieder Vorteile entstehen können.
00:15:00: Ja, das ist auch ganz spannend.
00:15:02: Viele kriegen natürlich das erste Kind auch in einer vielleicht eher noch unreiferen Phase, wenn sie früh Eltern werden.
00:15:07: Ja.
00:15:08: Und darunter können dann die Erstgeborenen schon sehr leiden.
00:15:10: Also das für ich immer wieder so Eltern, die auch vielleicht unvorhofft schwanger werden oder ein Baby bekommen und dann spürt das Kind das natürlich auch.
00:15:18: auch wenn es nicht gewollt war.
00:15:21: Ja, das ist natürlich auch ein schwieriges Thema.
00:15:23: Am Ende ist ja jede Beziehung sehr, sehr individuell.
00:15:25: Es ist ganz schwer jetzt ein Pauschalangebot, ein Pauschalantwort zu allem zu geben.
00:15:29: Aber ich habe mal so ein paar Fragen eingesammelt, auf die wir vielleicht ein bisschen konkreter eingehen können.
00:15:34: Also was immer wieder aufkam war, das ältere ist das Kind, das jüngere... sag ich mal, überrollt, die Grenze nicht einhält, einfach auf Basis dessen, dass es das körperlich stärkere Kind ist.
00:15:46: Und das ist dann zum einen, wie setzt man da die richtige Grenze und macht dem Kind klar, dass es sozusagen auch die Grenze des kleineren Kindes waren muss.
00:15:53: Und gleichzeitig, wie verfällt man nicht in die Falle, dass man schon von vornherein, wenn einem Zimmer zweischreien, denkt, das älter hat wieder was gemacht, weil das sozusagen die Erfahrung bisher war, um man das so ein bisschen in so einem unfähren Gepäck.
00:16:07: und ferne Rucksack bei sich trägt, dass man da verbleibt.
00:16:11: Da ist die Basis, diese innere Grundhaltung, ich sage immer rauszutreten, aus der Rolle des Schiedsrichters.
00:16:18: Viele von uns haben in der eigenen Kindheit gelernt, es muss einen Schuldigen geben.
00:16:22: Es hat immer jemand angefangen, meistens hat man selber noch so mitgekriegt und dann muss man den Schuldigen finden und den verurteilen und dann ist wieder vor Sucht und Ordnung gesorgt ungefähr.
00:16:31: Und von dieser Haltung möchten wir uns alle verabschieden, vor allem wenn wir Geschwisterkinder liebevoll begleiten wollen und wenn wir die Geschwisterbeziehungsstärken möchten.
00:16:40: Das heißt, grundsätzlich, wenn die Kinder streiten und schreien, geht man erst mal rein mit einer möglichst wertfreien Haltung.
00:16:46: Wenn man das irgendwie hinkriegt, ja, es ist ein Challenge dafür.
00:16:50: Gerne meinen Buch lesen, wenn da gibt es viele Tipps für.
00:16:53: Und dann ist es wichtig, reinzugehen und zu sagen, stopp, braucht dir Hilfe.
00:16:58: Und zu schauen, dass natürlich das Kind das körperlich unterlegen ist, sofort zu schützen.
00:17:03: Denn ansonsten kann das wirklich auch negative Auswirkungen haben, wenn ein unterlegenes Kind sich dauerhaft hilflos und unmächtig führt in so einem Geschwisterstreit.
00:17:12: Es ist wichtig zu sagen, zum Beispiel stopp, alle bleiben unverletzt, dann zum Beispiel auch das kleinere Kind aus der Situation nehmen und erst mal dafür sorgen, dass... alle durchatmen können.
00:17:22: Das kann sogar heißen, dass man mit dem jüngeren Kind in einen anderen Raum geht und zeitweise die Tür zuhalten muss, weil alle, die wirklich wissen, wie ich Geschwisterstreit eskalieren kann, es kann ganz schön wild sein und das Ältere rennt hinterher oder wie auch immer.
00:17:35: Ja, also wichtig ist wirklich erstmal für Schutz zu sorgen.
00:17:38: Aber fühlt, darf ich da immer ganz kurz einhaken, fühlt das, das fühlt sich doch für das Ältere automatisch dann nach Partei ergreifen an, oder?
00:17:46: Nicht zwangsläufig.
00:17:47: Also wenn es jetzt wirklich um den körperlichen Schutz geht, haben die Eltern keine andere Wahl.
00:17:51: Da ist der Schutz dann auch wichtiger als in diesem Moment, wie das Erstgeborene sich fühlt.
00:17:57: Wichtig ist natürlich dann relativ zügig zum Erstgeborenen zu gehen und ihm zu signalisieren.
00:18:01: Ich bin jetzt auch da, ich urteile dich nicht und es geht aber wirklich erst mal um diese Unterbrechung.
00:18:07: Weil alle Geschwister- Eltern kennen das.
00:18:09: Die Erstgeborenen wollen das dann oft zu Ende bringen.
00:18:12: Die wollen dann da nochmal draufschlagen.
00:18:14: Ja, das ist so.
00:18:15: Es ist so was, was noch nicht zu Ende gebracht ist.
00:18:17: Und da gilt es eben unbedingt, dann für Schutz zu sorgen.
00:18:21: Und dann, dem Erstgeboren auch das Gefühl zu geben, hey, ich versuch dich zu verstehen, was war denn los?
00:18:26: Hat er vielleicht deinen Turm kaputt gemacht oder wolltest du deine Ruhe haben?
00:18:30: Also wirklich gucken, was braucht es eine, was braucht es andere?
00:18:33: Kind und nicht, wer ist schuld?
00:18:36: Ich sage immer Bedürfnisdetektiv dazu, anstatt Schiedsrichter sein.
00:18:40: Und kennst du auch Fälle, wo das dann schiftet, wo man dann sozusagen, um schon im Vorwege zu antizipieren, was passieren könnte, sich sehr auf das ältere Kind einstellt, damit es sozusagen gar nicht erst zu einer Situation kommt, die dann eigentlich ausartet und dann sozusagen dieses Beziehungsgeflechtsschifte, dass man sich viel mehr um das Ältere kümmert.
00:19:03: plötzlich, weil das kleinere Jahr, keine Ahnung, noch nicht so... Kann ein Spiel intensiv ist oder vor sich hin spielt, ohne dass man dabei sein muss?
00:19:12: Ja, das ältere Kind bekommt dann manchmal sogar, gerade jetzt bei den Bedürfnissen, bindungsorientierten Eltern, so viel Aufmerksamkeit und weniger Grenzen, weil man versucht es so zu überkompensieren.
00:19:26: Wobei, was schon hilfreich ist, das erstgeborene Kind gut im Blick zu haben, weil es ist ja in seiner Krise.
00:19:31: Das braucht natürlich auch viel und liebevoll in der Führung zu sein.
00:19:35: Damit man nicht vorbeigend schon zu schauen, okay, habe ich meinem Kind heute auch zugehört, hat es Wertschätzung bekommen, habe ich mit ihm auch gespielt, habe ich es gekuschelt, weil das ist ja oft das, was ein Baby automatisch bekommt.
00:19:47: oder ein jungeres Kind und ein älteres holt sich das vielleicht auch nicht so.
00:19:50: Das heißt, da kann man sehr gut vorbeigen und immer wieder so kleine Bindungsmutter ganz bewusst auch mit dem älteren Kind leben.
00:19:58: Ich rate mir davon ab, sich den Druck zu machen, dass man mit jedem Kind stundenlang Exklusivzeit verbringen muss.
00:20:03: Das ist mit mehreren Kindern oft auch sehr unrealistisch, sondern es geht eher um diese ganz kleinen Momente von.
00:20:09: ich bin da und ich bleibe trotzdem auch konsequent.
00:20:12: Also ich empfehle schon auch weiter, bei Nein zu bleiben und nicht aus der Sorge heraus das Erstgeborene könnte leiden, dann wirklich sehr ins Verwöhnen zu verfallen.
00:20:22: Das passiert nämlich dann auch.
00:20:25: Und ist es so, dass, wenn es ein drittes oder sogar viertes Kind noch dazu kommt, dass das dann sozusagen alles übertragen wird auf das zweite Kind, also dass das zweite Kind dann in so eine Krise fällt und das erste Fein raus ist, weil es hat ja seine Erfahrung schon gemacht?
00:20:39: Ja, tatsächlich.
00:20:40: Es ist so, dass dann gerade bei einem dritten Kind geboren wird, das Erstgeborene sich rührend um das Baby kümmert und das mittlere, das sogenannte entruhnte Kind ist
00:20:50: und
00:20:51: dann da eher eine Eifersucht beobachtbar ist.
00:20:53: Ist auch nicht in allen Fällen so, nur so eine Tendenz ist beobachtbar.
00:20:57: Ich meine, wir wollen ja allen unseren Kindern nicht irgendwas Böses antun.
00:21:00: Ganz im Gegenteil, wenn man sich für Geschwister entscheidet, ist das ja auch immer auch, weil man es schön findet für das Kind selber.
00:21:06: Wenn man jetzt aber ... Ich sage mal, nach Plan alles richtig macht als Eltern.
00:21:11: Ich weiß nicht, ob das überhaupt möglich ist, aber du weißt, was ich meine.
00:21:13: Nee, es ist nicht.
00:21:14: Da macht bitte unbedingt Fehler.
00:21:16: Die werde ich genauso machen.
00:21:18: Aber es ist am Ende trotzdem einfach Geschwister bleiben, die sich nicht verstehen.
00:21:24: Weil sie vielleicht auch völlig unterschiedlich sind.
00:21:26: Weil sie vielleicht auch immer wachsene Alter merken, wir sind zwar in die gleiche Familie geboren, aber wir wären nie im Leben befreundet.
00:21:31: Das gibt es ja auch häufig.
00:21:33: Kann man dann ... da noch irgendwas dran machen oder muss man es auch an einem gewissen Punkt akzeptieren?
00:21:40: Also dass sie sich so gar nicht verstehen oder sogar keine Beziehung entsteht, da ist das wahrscheinlich schon irgendwo in der Erziehung oder auch ja vielleicht während... während der gesamten Kindheit sind Sachen einfach passiert, die zu Verletzungen geführt haben.
00:21:55: Und da kann natürlich das auch aufgearbeitet werden.
00:21:58: Ich habe wachsene Geschwister in meiner Praxis teilweise sitzen, die dann eigentlich wie so eine Art Parttherapie schon fast machen und dann versuchen, das aufzuarbeiten.
00:22:07: Meistens sind es dann erwachsene Geschwister, die Eltern hatten, die die Rivalität geschürt haben, die ein Lieblingskind hatten, sowas in die Richtung.
00:22:14: Das heißt, es kann da noch aufgearbeitet werden, sofern die Bereitschaft von beiden Seiten da ist.
00:22:19: Es gibt auch viele Beziehungen, wo eingeschwistert Teil sagt, ich habe einfach gar keinen Bock auf meine Schwester, auf mein Bruder.
00:22:26: Und dann ist da wirklich kein Weg raus, weil es braucht die Bereitschaft von beiden.
00:22:31: Und die Eltern können auch immer wachsenden Eltern noch viel bewirken, indem sie sich zum Beispiel bei dem Kind entschuldigen, das vielleicht benachteiligt wurde.
00:22:39: Also auch die Eltern haben selbst dann noch eine wichtige Rolle, wenn die Kinder erwachsen sind und sie echt eine schlechte Beziehung haben.
00:22:46: Ja, eigentlich ist es nie zu spät, um irgendwas aufzuarbeiten.
00:22:50: Das stimmt.
00:22:50: Gehen nochmal zurück in dieses Beispiel, das wir eben angefangen haben.
00:22:52: So ein bisschen Fragen aus der Community.
00:22:54: Es gab also jetzt Streit zwischen zwei Kindern, die Geschwisterkinder sind.
00:22:58: Und wenn es jetzt aber schon ältere Kinder sind, wo beide so ein bisschen körperlich sein können.
00:23:03: Also wir reden jetzt nicht mehr von einem Baby und einem kleinen Kind, sondern vielleicht ein Kleinkind und einem Großauskind.
00:23:08: Und da wird auch mal ein bisschen gebockst und gehauen und keine Ahnung, ein bisschen körperlich angegangen.
00:23:12: Dann habe ich eine Stelle gefunden in einem Buch, wo du schreibst.
00:23:16: Achtung, es kann sein, dass sich das kleinere Kind wehrt.
00:23:19: Und das ist auch okay.
00:23:20: Jeder hat seine Grenze und die darf verteidigt werden.
00:23:24: Und wir wollen heutzutage, es wird man immer wieder auch den Kindern beibringen.
00:23:27: Stopp ist Stopp, mein Körper gehört mir, ich entscheide.
00:23:31: Das kann ich aus eigener Erfahrung sagen, lernen Kinder sehr schnell, vor allem wenn es um Szeneputzen geht.
00:23:37: Aber wenn wir mal in dieser Kampfsituation bleiben, wie viel ist denn okay?
00:23:42: Was können die Kinder selber regeln?
00:23:44: Wo müssen wir noch nicht eingreifen und wo darf man sich wehren?
00:23:48: Sobald Kinder älter sind, das hast du jetzt schon gesagt, es ist wichtig mit ihnen zum Beispiel ein Kutwort zu vereinbaren.
00:23:53: Also immer wenn das Kutwort genannt wird, dann kommt die Mutter zu Hilfe, weil sich ein Kind hilflos fühlt.
00:23:59: Das ist total in Ordnung.
00:24:01: Wichtig ist allerdings dann, dass auch die Regel besteht, dann ist erst mal Schluss.
00:24:04: Das Kind, das das Kutwort benutzt hat, geht auch aus dem Konflikt raus.
00:24:08: Und entscheidend ist auch das mit dem Wehren.
00:24:11: Also das Kinder, dieses Rangeln.
00:24:13: auch erleben dürfen.
00:24:14: Sie lernen darüber ja ganz viel, sich abzukrenzen, Stopp zu sagen und eben nicht bei jeder Kleinigkeit einzukreifen, damit man nicht in so eine Retterposition kommt.
00:24:23: Weil sonst ist es immer so, es gibt ein Kind, das ist das Opfer, ein Kind, das ist der Täter und man selbst als Elternteil ist der Retter.
00:24:29: Und das ist so ein Dreieck, das für eine Beziehung ganz ungut ist.
00:24:33: Ja, sondern es sollte eher so sein, dass man rein und sagt, stopp, alle bleiben unverletzt.
00:24:37: Und was ist aus deiner Sicht passiert?
00:24:38: Was ist aus deiner Sicht passiert?
00:24:40: Und wir finden jetzt eine gute Lösung zusammen, ohne zu sagen, du bist der Täter, du bist das Opfer und dich muss ich jetzt beschützen.
00:24:45: Weil sonst lernt ja auch das kleine Kind, nie sich zu wehren.
00:24:49: oder für sich einzustehen.
00:24:50: Und das ist eher die Aufgabe der Eltern zu sagen, so beim nächsten Mal, was könntest du denn tun?
00:24:55: Du könntest aus dem Raum gehen, du kannst in dein Zimmer gehen und die Tür abschließen.
00:24:58: Ja, also auch da dem Kind eher beibringen, wie kann ich mich schützen vielleicht?
00:25:02: Das ist viel entscheidender auf das Leben.
00:25:05: Vom Pausenhof sind die Eltern ja auch nicht dabei und können immer schützend eingreifen.
00:25:10: Ich finde es besonders schwierig, wenn eins dabei ein Kinder weint, weil man dann ... Wenn man, sozusagen, ad hoc reagiert, das Gefühl hat, das muss man zuerst rösten.
00:25:21: Dabei stimmt das manchmal gar nicht.
00:25:24: Also manchmal kann hier auch so eine Strategie werden, sag ich jetzt mal.
00:25:28: Wie würdest du da, wenn wir jetzt, wenn wir jetzt sozusagen in einen Raum kommen und weiß gar nicht genau, was passiert ist, man weiß nur, es gibt ein Geschwisterkonflikt und sich dererst mal zu sortieren, würdest du sagen, erst mal beide in Arm nehmen und dann erklären lassen oder...
00:25:40: Ganz genau.
00:25:41: Erst mal Verbindung herstellen und zum Beispiel auch wirklich bewusst sagen, ich bin für euch beide da.
00:25:46: Erst erzählst du mir, was passiert ist.
00:25:48: Dann erzählst du mir, was passiert ist.
00:25:50: Sofern es möglich ist.
00:25:51: Also oft ist es ja auch in den Momenten so, dass die laut schreien und so überwältigt sind von ihren Gefühlen, dass man gar nicht reden kann.
00:25:58: Nur die spüren schon allein, mit welcher Haltung man den Raum betritt.
00:26:02: Ja, ob ich jetzt die Gedanken habe, warum weint er jetzt, du bist schuld?
00:26:06: Oder ob ich mit der Haltung rein gehe, ich bin für euch beide da.
00:26:09: nicht hören, sie spüren es.
00:26:11: Und allein das sorgt für Deeskalation.
00:26:15: Hast du aus einer Erfahrung irgendwie eine Perferenz, was die beste Kombination an Geschlechtern zueinander ist?
00:26:21: Also ist es das Klischee, dass zwei Jungs sich ein bisschen mehr zoffen und die Mädchen sich eher anzicken und die Jungs körperlicher sind und die Mädchen es eher über andere Sachen machen?
00:26:30: Oder würdest du sagen, also ich habe jetzt zweitausend Familien begleitet, das kann man gar nicht pauschalisieren.
00:26:36: Kann man gar nicht pauschalisieren, vor allem weil ja viele Eltern inzwischen zum Glück genderneutral erzielen und nicht diese typischen genderkonformen Erziehungsmaßnahmen angewandt werden.
00:26:49: Natürlich früher war das so, da gab es Studienergebnisse, die zeigten, dass zwischen Mädchen mehr Nähe ist, zwischen Jungs mehr Revalität.
00:26:56: Allerdings glaube ich, dass es wirklich auch mit der genderkonformen Erziehung zu tun hatte.
00:27:00: Weil den Jungs einfach dann erlaubt wurde, halt zu rangeln den Mädchen nicht zum Beispiel.
00:27:04: Oder die Mädchen hat schon sehr früh zum prosozialen Verhalten, zum Brav sein, zum angepasst sein erzogen wurden.
00:27:11: Ich denke, das hängt eher damit zusammen, dass die Studienergebnisse so ausfielen.
00:27:15: Und heutzutage habe ich eher den Eindruck, gleich sieht das mit der Zeit mehr.
00:27:18: mehr aus.
00:27:19: Ja,
00:27:19: das ist ja heute ein riesen Thema.
00:27:20: Man könnte jetzt wirklich jede Situation im ganzen Alltag aufmachen.
00:27:24: Abschließend würde ich gerne nochmal wissen, wenn du die Familien begleitest, sind dann auch die Kinder dabei oder sind das eher die, also bist du sozusagen eher mit den Eltern im Kontakt, um die entsprechend aufzustellen für zu Hause?
00:27:37: Also ich habe sieben Jahre lang mit Kindern in der Grundschule auch als Schulberaterin gearbeitet, auch Eltern, Kindern, Lehrkräften, Fachkräften.
00:27:45: und bin dann ganz bewusst nach diesen sieben Jahren in die Elternberatung komplett gegangen, weil ich einfach gemerkt habe, aber auch wenn ich jetzt mit den Kindern gearbeitet habe, war das schön und nett, nur es ist immer ein Tropfen auf einen heißen Stein, wenn sich im Familsystem nicht die Haltung verändert.
00:28:02: Und deshalb arbeite ich inzwischen ganz bewusst nur noch mit Eltern und freue mich da so drüber, weil es so viel Spaß macht, weil Eltern auch so reflektiert sind, die Sachen anpacken, in die Umsetzung kommen.
00:28:12: Ich bin immer wirklich wahnsinnig beeindruckt, was die da alles umschiften, welche Muster sie überwinden.
00:28:19: Und ja, das ist für mich wirklich meine absolute Herzensangelegenheit, Eltern zu stärken, weil davon profitieren die Kinder am allermeisten.
00:28:27: Das stimmt.
00:28:28: Man kann bei dir ganze Menge mitnehmen, sowohl auf Social Media als auch in diesem Buch, was ich herrlich finde, weil man kann es natürlich von vorn bis hinten lesen, man kann aber auch noch mal so quer und hier und da auf gewisse Situationen im akuten Alter sozusagen eingehen.
00:28:41: Interessant fand ich auch deine Friedenskreise, die du aufgemacht hast, die man immer wieder erst mal bei sich anfängt.
00:28:47: Warum triggert mich das möglicherweise?
00:28:48: Warum habe ich jetzt diese Gefühle, wenn ich diesen Konflikt vor mir habe?
00:28:52: und da auch sehr viel an sich selber arbeiten darf.
00:28:55: Eine Einladung dazu.
00:28:57: Wovor hast du am meisten Respekt selber hinsichtlich deines ersten Kindes?
00:29:02: Ja, tatsächlich auch, was meine kleine Tochter mir für Aufgaben mitbringt.
00:29:08: Weil ich weiß ja, dass man diese innere Kinderarbeit, die ich ja mit so vielen Eltern inzwischen so viele Jahre mache, so wertvoll ist.
00:29:15: Und die Kinder, die auf die Welt kommen, es gibt meistens ein Helferkind, das in die Familie kommt und das einfach ein paar Aufgabenpakete mitbringt, um Dinge auch aus der eigenen Kindheit anzuschauen, aufzuarbeiten.
00:29:25: Da bin ich eher so ein bisschen neugierig, muss ich sagen.
00:29:28: Ich habe schon sehr viel gemacht auch.
00:29:33: Ich bin mir ganz sicher, sie wird mir neue Felder eröffnen und Trigger-Themen aufbringen, wie bei allen anderen Eltern auch.
00:29:41: Es ist ja einfach diese tiefere Beziehungsebene, die löst in einem was ganz anderes aus.
00:29:45: Ja, spannend.
00:29:46: Das ist wirklich sehr spannend.
00:29:47: Wir begleiten dich von außen und vielleicht sprechen wir uns ja an anderer Stelle noch mal, wenn du dann auch ein Baby auf dem Arm hast.
00:29:52: Ich wünsche dir alles Gute für deine restliche Schwangerschaft.
00:29:55: Eine Geburt so, wie du sie dir wünscht.
00:29:57: Dankeschön, Nora.
00:29:59: Und ich würde mich vor allem noch einmal zusammenfassen, wo man dich... findet?
00:30:03: Ja, ihr findet mich bei Social Media und Dr.
00:30:06: Stotz Kinderpsychologie, bei Instagram, auch bei TikTok und YouTube.
00:30:11: Ja, mein Podcast heißt Leuchtturm sein.
00:30:13: Da könnt ihr jederzeit reinhören.
00:30:15: Es gibt ganz viele Folgen zum Thema Erziehung und ganz vielen unterschiedlichen Themen.
00:30:20: Und ja, für alle, die halt auch die Bindungsakademie spannend finden.
00:30:23: Ich habe eine große Akademie, wo ich ausbilde und Richtozentin sein darf und ganz viele Leuchtturme dann jetzt inzwischen die Vision nach außen tragen, Kinder liebevoll zu begleiten.
00:30:34: Großartig.
00:30:34: Vielen herzlichen Dank für deine Zeit heute.
00:30:37: Ich danke dir, Nora, für die Möglichkeit.
00:30:40: Tschüss.
00:30:42: Und wenn euch diese Folge gefallen hat, dann lasst doch ein bisschen Liebe da, abonniert den Podcast dort, wo ihr ihn hört, bewertet ihn unbedingt, ganz wichtig, folgt unseren neuen Instagram-Kanal, echteMamasPunkt, ehrlich gesagt.
00:30:54: Da wollen wir nämlich ganz separat für diesen Podcast ein bisschen Fahrt aufnehmen und kommentiert und liked, was das Zeug hält.
00:31:00: Wünscht euch Gäste und Gästinnen, die uns durchs Schlüsselloch gucken und auch hören lassen sollen und teilt in eure Stories wie und wo und wann ihr diese Folge hört und ob sie euch gefallen hat.
00:31:11: Und nicht vergessen!
00:31:12: verlinkt uns natürlich.
00:31:13: Das würde mich total freuen.
00:31:15: Bis nächste Woche bei, ehrlich gesagt, Eure Nora.