Echte Mamas: Ehrlich gesagt

Echte Mamas: Ehrlich gesagt

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00:00:08: Selbst ist die Frau.

00:00:09: Ein Spruch, den die meisten Frauen unterschreiben würden, meine heutige Gäste unter Beweis stellt.

00:00:14: Cindy ist die Bauleitung.

00:00:16: Sie zeigt auf ihrem Account Hausplan B nicht nur, wie sie die Bauleitung ihrer Hausrenovierung oder, sagen wir mal, Sanierung übernimmt.

00:00:23: Sie spricht auch fließend Humor.

00:00:24: Und genau diese Umschreibung liebe ich.

00:00:27: Und sie zeigt sich genauso.

00:00:28: Humorvoll, ironisch, manchmal sexy, stark und selbstbewusst.

00:00:32: Dabei spielt sie mit Dorfklischees, Mann-Frau-Klischees und zeigt genauso gerne die Kommentare unter ihren Postings, die all das so gar nicht verstehen.

00:00:40: Ich möchte heute mit Cindy über genau diese Klischees sprechen, darüber was man kann und Frau genauso gut, über Rollenbilder und ihre Beziehung, über den Hausbau, wie man das mit zwei Kindern wuppt, welche Mutterrolle sie hat und wie sie diese ihren Kindern vorlebt und darüber wie man sich abgrenzt und ob das Wesentliche konzentriert.

00:00:58: Schön, dass du extra zu uns nach Hamburg gekommen bist, liebe Cindy.

00:01:01: Herzlich willkommen bei, ehrlich gesagt, Cindy Speich, die Bauleitung.

00:01:06: Vielen Dank für die Einladung.

00:01:08: Jetzt mal ehrlich gesagt, wobei fällt es dir am schwersten, um Hilfe zu bitten.

00:01:14: Oh Gott, ich würde das tatsächlich eigentlich so auf alles beziehen.

00:01:22: Also egal, ob es jetzt beim Bauen ist oder ich bin wirklich jemand, ich probiere immer erst mal selbst.

00:01:30: Klar, es gibt natürlich auch Sachen wie jetzt bei der Bauerei.

00:01:33: Das ist das beste Beispiel, da gibt es auch Themen.

00:01:36: die ich nicht selber mache, wo ich dann eben auch um Hilfe bitte.

00:01:41: Das ist ganz klar und auch wichtig, aber so im Allgemeinen würde ich schon behaupten, ja, dass ich, ich weiß nicht warum, aber irgendwie, ich bin damals sehr früh ausgezogen zu Hause und hab dadurch irgendwie sehr schnell, sehr früh lernen müssen, alleine klarzukommen und immer erst mal selber so alles in die Hand zu nehmen.

00:02:03: Ich will das irgendwie schon.

00:02:04: halt die spannende Frage vielleicht auch... So im Bezug auf Mutter werden, Mutter sein, Mutterrolle.

00:02:09: Weil ich das, wie soll ich sagen, manchmal ist es sehr gut, auch zu wissen, hier brauche ich Hilfe, hier brauche ich Unterstützung.

00:02:17: Und manchmal ist es ja auch etwas, was man seinen Kindern so gerne vorleben möchte.

00:02:20: So nach dem Motto, probier erstmal selber.

00:02:22: Ich komm nicht sofort zur Hilfe und ich heb dich nicht gleich auf, wenn du gefallen bist oder so, sondern ... ... probier erst mal selber, hab selbst Vertrauen.

00:02:27: Also

00:02:28: ich setze das auch ganz oft so gleich mit Selbstvertrauen.

00:02:32: Und das ist ja was voll Schönes.

00:02:34: Und was man ja vielleicht gar nicht so sich vornimmt, irgendjemandem vorzuleben, aber was man ... ... wenn man dann irgendwie an den eigenen Kindern sieht, dass sie's gewonnen haben, ... ... sich total freut.

00:02:42: Ja, voll.

00:02:43: Also ich hab auch so ein Lebensmodo.

00:02:47: Kennt vielleicht auch der ein oder andere, ich sag immer ... Ich habe das noch nie gemacht, also kann es ja nur gut werden.

00:02:53: Das ist so mein Leitspruch irgendwie, das fühle ich irgendwie voll und es ist echt so, also manchmal macht man sich einfach auch viel zu viele Gedanken, egal ob das jetzt bei den Kindern ist, das Mama werden, Mama sein oder eben auf der Baustelle.

00:03:09: Ja,

00:03:09: es passt so gut zu dem

00:03:10: Thema.

00:03:11: Weil du hast, also um es mal aufzudröseln für, ich denke die Malermeisten werden nicht tatsächlich kennen, die jetzt hier zuhören, aber vielleicht für die fünf, die es nicht wissen, ihr habt ein Haus gekauft.

00:03:21: Das ist so eine Stunde von der nächsten Großstadt entfernt.

00:03:24: Da will ich erst mal wissen, warum überhaupt an der Stelle.

00:03:27: Und habt euch entschieden, das Ganze selber zu sanieren.

00:03:31: Aber nicht, weil ihr beide handwerkliche Berufe habt oder du irgendwie schon drei Häuser saniert hättest, sondern es hat eine ganz andere Grund.

00:03:40: Also wie viel seid ihr da so reingerutscht sozusagen.

00:03:43: Also bei uns war das so, wir wollten damals, wir hatten schon lange den Traum später mal Eigenheim, so unser eigenes Häuschen.

00:03:50: Wir haben damals noch in der Stadt gewohnt bei Erfurt und das war dort einfach finanziell für uns nicht so möglich.

00:03:59: Da, wo wir jetzt dann letztendlich unser Haus saniert haben und wieder zurück hingezogen sind, das ist meine Heimat.

00:04:04: Das ist ein kleines Dorf mit siebenhundert Einwohnern und meine Eltern, die leben da, meine Brüder, die leben da.

00:04:09: Du bist da aufgewachsen.

00:04:10: Genau, ich bin da aufgewachsen.

00:04:11: Du kennst jeden Stein.

00:04:11: Ich kenne da jeden Stein.

00:04:13: Ich kenne da jede Ecke.

00:04:14: Und ja, wir haben dann einfach irgendwann entschieden, okay, wir gehen einfach in meine Heimat zurück.

00:04:21: Wir waren sowieso oft auch bei meiner Familie übers Wochenende und es hat sich dann einfach so angeboten.

00:04:28: Eigentlich wollten wir dort neu bauen.

00:04:30: Wir haben uns ein Grundstück gekauft, hatten einen Architektenbeauftrag, der unser Neubau da so schon komplett projiziert oder wie man sagt, also der hat das schon komplett geplant, alles.

00:04:41: Es war wirklich alles soweit ready.

00:04:45: Und ich war zu dem Zeitpunkt auch gerade mit... Karlschwanger, also Ellie war schon da und wir sind dann auch schon dorthin gezogen, haben uns eine kleine Mietwohnung genommen für den Übergang.

00:04:58: Wir haben gesagt, naja, für ein Jahr geht das schon, während das Haus gebaut wird und so haben unsere Tochter da eingewöhnt und plötzlich konnten wir uns das nicht mehr leisten.

00:05:06: Also das war, das war, das war, das war, das war, das war, das war, das war, das war, das war, das war, das war, das war, das war, das war, das war, das war, das war, das war, das war, das war, das war, das war, das war, das war, das war, das war, das war, das war, das war, das war, Die Zinsen sind so krass gestiegen.

00:05:16: Wir konnten uns diese monatliche Belastung einfach nicht leisten.

00:05:19: Also, es war wirklich so ganz, ganz knapp.

00:05:22: Also, wir hätten den Kredit bekommen, aber wir hätten uns einfach auf gut Deutsch nichts anderes mehr leisten können.

00:05:28: Wir hätten nur noch für dieses Haus gearbeitet.

00:05:30: Und dann habe ich dann irgendwo, ich habe dann zu meinem Mann gesagt, das können wir nicht machen.

00:05:34: Also, da kann ich nicht mehr ruhig schlafen.

00:05:35: Und ich will auch gerne, ich will gerne in den Urlaub fahren.

00:05:39: Ich verreise gerne und ich, nee.

00:05:41: Ich habe da richtig Schiss gekriegt und das war halt für uns erstmal so auch irgendwo ja so unangenehm auch natürlich vor den Freunden der Familie, weil man das alles schon so auch, ne?

00:05:53: Es stand eigentlich alles so fest mit dem Grundstück, das war ja da und mit dem Haus und ja, es war echt eine schwierige Zeit.

00:06:03: Und ich habe mir dann aber gedacht irgendwie... Das war wirklich so Schicksal.

00:06:10: Also in dem Dorf, plötzlich ist eine ältere Dame verstorben in dem Haus und das stand dann plötzlich zum Verkauf.

00:06:20: Und alle, die das Haus besichtigt haben.

00:06:23: wollten das Haus nur noch abreißen.

00:06:24: Das war wirklich in einem sehr, sehr schlechten Zustand.

00:06:29: Wir haben das Haus für fünfzigtausend dann gekauft und wir haben wirklich ganz spontan innerhalb von wenigen Tagen entschieden, wir machen das.

00:06:40: Also wir hatten beide keine Ahnung, wir hatten einen Akkuschrauber, das war's.

00:06:45: Ich war Friseurin, mein Mann, der ist in der IT.

00:06:50: Also wirklich kein Handwerker und wir haben jetzt auch in der Familie keine Handwerker oder so.

00:06:56: Und wir haben dann ganz spontan entschieden, okay, wir kaufen jetzt dieses Haus und standen da quasi mit zwei kleinen Kindern, also mit frisch neu geborenem Kind.

00:07:05: Und Ellie, die war damals vier.

00:07:08: Ja, vier.

00:07:10: Und dann ging es los.

00:07:12: Ich

00:07:12: finde es so herrlich.

00:07:14: Ich finde, es klingt total... Also fast romantisch von ausgetrachtet.

00:07:17: Und dann fühle ich mich rein, weil ich wusste ja, du kommst heute.

00:07:19: Ich fühle mich rein und dann kriege ich auch ganz kurz Schnappatmung.

00:07:23: Weil gerade, wie du sagst, ihr habt eigentlich keine eigene Erfahrung mitgebracht.

00:07:28: Einfach nur die Zuversicht in Akubora.

00:07:30: Genau.

00:07:30: Und mit dem Baby.

00:07:31: Das heißt, du bist ja auch... Also, okay, du bist in so was wie Elternzeit.

00:07:37: Genau,

00:07:37: ich war zu der Zeit in Elternzeit, also da noch im Mutterschutz tatsächlich, als wir gekauft haben.

00:07:42: Also, das war wirklich ganz... kurz nach der Geburt, Karlis am achtundzwanzigsten, sechsten geboren und dann ich glaube am ersten neunten, also wir waren schon, wir hatten dann schon die Schlüssel für das Haus im August und ich glaube am ersten neunten war der Notartermie, irgendwie so war das.

00:07:58: Ja, also es war wirklich kurz nach der Geburt und das war auch der Zeitpunkt, wo ich mich dann entschieden habe, warum Sollt uns das jetzt so unangenehm sein?

00:08:08: Vielleicht geht es auch anderen Familien so, die in der gleichen Situation stecken.

00:08:12: Und dann habe ich mich entschieden, ich eröffne dieses Bautagebuch auf Instagram und... Ja, teile da so unseren Weg und unsere Geschichte und habt es dann auch ganz offen und ehrlich erzählt, wie das nun mal war mit dem geplanten Neubau und mit zwei kleinen Kindern und keine Ahnung.

00:08:28: und wir fangen jetzt einfach mal an.

00:08:30: Also planlos gegen der planlos.

00:08:32: Das war wirklich so und wir haben es halt geschafft.

00:08:38: Und als du dann den Account der Öffnis hast, war das erstmal nur wirklich um dich mitzuteilen und vielleicht auch Austausch zu haben mit anderen.

00:08:45: Und du hast wirklich mit Null-Followern quasi geschaut.

00:08:46: Genau,

00:08:47: genau.

00:08:47: Ich habe dieses Profil komplett... neu eröffnet und habe mir das so als Bautagebuch halt, ganz klassisch, wie es ja auch schon viele gibt auf Instagram, so vorgestellt.

00:08:59: Ich hatte auch davon überhaupt kein Plan.

00:09:00: Ich habe halt einfach irgendwie Fotos gepostet und habe da irgendwie halt erzählt, okay, das machen wir jetzt, das machen wir nächste Woche, das ist da geplant und heute haben wir das gemacht.

00:09:09: So, habe das aus unserer Sicht absolut jetzt nicht professionell.

00:09:14: Ich hatte da keinen Plan von auch wie beim Hausbau.

00:09:17: Ich habe da einfach nur jeden Tag und ein Foto reingeballert und habe aber tatsächlich, was glaube ich auch, unser Profil von vielen anderen unterschieden hat.

00:09:28: Ich habe sehr offen über Kosten, über unsere Ausgaben gesprochen, über so einfache Themen, wie man sich es halt einfach machen kann, wie wir das halt.

00:09:39: Ich habe halt gezeigt, wie wir uns Baggerfahren über YouTube beigebracht haben und so was.

00:09:43: Also war halt wirklich ... Unperfekt, aber irgendwie dadurch besonders.

00:09:49: Und viele hat diese Offenheit halt auch angesprochen.

00:09:52: Ich habe halt genau gezeigt, okay, unser Traum ist eine neue Küche und wir haben genaue Vorstellungen und ich zeige euch jetzt mal, wie teuer das ist.

00:10:00: Genau.

00:10:01: Es ist ja auch genau das, was einen ja so interessiert, wenn man vielleicht in der gleichen Situation steckt.

00:10:05: Genau.

00:10:05: Und wobei so wenige Leute reden.

00:10:06: Ja,

00:10:07: ja.

00:10:07: Aber in Deutschland redet man ja nicht über Geld.

00:10:09: Ja, eben, das ist ja so ein Leitspruch, über Geld redet man nicht.

00:10:13: Ich kann es auch irgendwo verstehen, aber in dem Fall ist das ja auch für viele hilfreich, um sich das mal vorzustellen.

00:10:19: Weil ich zum Beispiel, ich habe viele Jahre, als wir geplant haben, ein Eigenheim zu bauen.

00:10:25: Ich habe viel auf Instagram rumgeguckt und bin vielen gefolgt und so, aber es hat halt ... wirklich keiner über die Kosten geredet.

00:10:32: und dann gehst du halt mit so einem Bild aus Instagram von der Küche zum Beispiel in den Küchenstudio und dann sagen die dir erst mal, wie viel das kostet und dann sitzt du da und bist total, ja, du bist so auf dem Boden der Tatsachen geschmittert, weil sich das ein normaler Bürger gar nicht leisten könnte, so eine Küche für Achtzigtausend oder so.

00:10:54: Es

00:10:54: reicht mit zwei Kindern und eigentlich einen Grunde, einen Einkommen, weil er gar nicht arbeitet.

00:10:59: momentan wegen des Babys.

00:11:00: Genau.

00:11:01: Ja, das finde ich auch, ich finde ich bemerkenswert.

00:11:02: Und das finde ich auch nachvollziehbar, dass das dann schnell auch andere Leute interessiert hat.

00:11:07: Ja,

00:11:07: das hat sich ja... Und das meine ich, wie die auf dich gekommen sind, weil jetzt kommt jetzt aus dem Siebenhundert Seelendorf, hast du gesagt, ist jetzt nicht so, dass jetzt sozusagen die Nachbarschaft die ersten waren oder vielleicht waren es die ersten, aber wie hat es sich weitergetragen?

00:11:20: Das hat sich dann so, es hat sich dann einfach, glaube ich, so rumgesprochen.

00:11:24: Ich bin auch kein Profil gewesen, was irgendwelche Gewinnspiele oder so gemacht hat.

00:11:29: Also bis heute mache ich das wirklich ganz selten.

00:11:33: Jetzt hatte ich ein kleines Gewinnspiel mit einem Kooperationspartner, aber ohne dass man da jetzt sagt, ihr müsst jetzt das machen, das machen, das machen, das machen.

00:11:41: Also das ist wirklich bei mir von Anfang an total organisch gewachsen.

00:11:48: Ich habe natürlich... immer auch so ein bisschen provoziert, gerade dieses Thema Frau auf dem Bau, weil es war halt bei uns tatsächlich so, dass mein Mann, der hat vierzig Stunden gearbeitet, ich war in Elternzeit, also war für mich, stand für mich sofort klar, okay, du gehst ins Haus und nutzt die Zeit, wo du nicht arbeiten musst, oftmals auch mit dem Klein, der hat eben dann im Wagen geschlafen oder so und ich habe halt Abriss gemacht.

00:12:17: Also... Wenn man

00:12:18: ja vielleicht noch weniger ernst genommen.

00:12:20: Ja,

00:12:20: ich wurde anfangs gar nicht ernst genommen.

00:12:22: Also überhaupt nicht.

00:12:23: Ich wurde total belächelt und auch von Handwerkern, die wir beauftragt haben, die man da eben dann so trifft auf der Baustelle, teilweise auch nicht ernst genommen und es wurde immer auf meinen Mann gewartet und so.

00:12:36: Und daraus hat sich das so... entwickelt, weil ich dann drauf aufmerksam gemacht habe, dass es halt irgendwo bei uns einfach so für dich normal ist.

00:12:44: Also für meinen Mann war das auch immer normal.

00:12:47: Der hat gesagt, wenn dir das Spaß macht, du musst nicht, aber ich könnte auch auf ihn warten, bis er abends von der Arbeit kommt.

00:12:54: oder wir machen am Wochenende.

00:12:55: und ich habe aber gesagt, nein, ich möchte gerne in einem Jahr da drinnen wohnen und warum soll ich jetzt nicht die Zeit nutzen, wenn ich halt eh zu Hause bin?

00:13:03: Wenn du jetzt so auf dem Bau bist und dann kommen da so alteingesessene Männliche Handwerker zum Beispiel, die dich spüren lassen, dass sie dich nicht ernst nehmen, weder als Frau noch weniger sozusagen mit dem Baby vor dem Bauch geschnallt.

00:13:17: Hatte ich das dann eher frustriert zu Beginn oder hat es dich sofort... aufgeheizt zu sagen, so den zeig ich es jetzt.

00:13:25: Da habe ich, ich habe jetzt hier den vollen Plan, ich mache mich, ich mache meine Notizen oder keine Ahnung wie du vorgehst, keine Ahnung.

00:13:29: Ich weiß, dass ich hier die Entscheidung treffen kann mit und ohne meinen Mann und ich kann auch heute Abend meinen Mann davon erzählen, wir können es über Nacht sozusagen gemeinsam entscheiden und dann teile ich es morgen wieder dem Handwerker mit.

00:13:39: Wie

00:13:39: wirst du das so vom Typ her?

00:13:41: Also ganz am Anfang habe ich vieles so, also auch so Sprüche und so halt einfach so über mich ergehen lassen würde ich sagen.

00:13:48: und So ganz am Anfang, da hatte ich auch ehrlich gesagt, hatte ich nicht so das Selbstbewusstsein, wie ich das heute habe.

00:13:55: Das kam auch vor allem ganz klar durch Instagram.

00:14:00: Und wie gesagt, ich habe vieles über mich ergehen lassen und über vieles hinweggehört.

00:14:04: Und irgendwann kam dann aber der Tag als ein Handwerker, den wir beauftragt haben.

00:14:08: Der war mit mir alleine auf der Baustelle.

00:14:11: Ich habe gerade irgendwas anderes gemacht und stand dann da und ... Er sagte dann halt so ein Spruch so sinngemäß, ich sollte bitte mal auf die Seite gehen, weil wegen meines Körpervolumens sieht er sein Werkzeugkaufer nicht.

00:14:25: Und da habe ich dann kurzzeitig so überlegt und hab dann, ja, wir haben den dann rausgeschmissen.

00:14:33: Also ich hab dann gesagt so, bitteschön.

00:14:37: Auf Wiedersehen.

00:14:37: Tschüss.

00:14:39: Genau.

00:14:40: Und ich hab das dann einfach selber gemacht von dem.

00:14:43: Das ist so geil.

00:14:45: Hab's gefilmt und hab's uns internet gestellt.

00:14:49: Ja, und das war so der Knackpunkt, wo ich dann gesagt hab, so halt Stopp, es reicht.

00:14:54: Und ich hab dann von da an auch zum Beispiel, wenn Handwerker, es ist ja, kennt man ja, die sagen, die kommen dann und dann, kommen nicht oder haben keine Zeit oder du warst ständig versetzt und so, also so war's bei uns zumindestens.

00:15:08: Und ich hab den dann von da an auch klipp und klar gesagt, wenn du das nicht schaffst.

00:15:13: Wenn das nicht möglich ist, aus zeitlichen Gründen oder so, dann mache ich es selber.

00:15:18: Und das hat irgendwie...

00:15:19: Die haben das ja wahrscheinlich erst mal nicht, oder?

00:15:21: Nee, die glauben das auch erst nicht.

00:15:23: Aber ich muss sagen, wir hatten dann auch zum Teil so... Wirklich tolle Handwerker, die auch mit mir so ganz toll kooperiert haben.

00:15:31: Also die haben dann auch gesagt, weil wir mussten natürlich auch sehr aufs Geld achten.

00:15:35: Und ich habe den dann klipp und klar gesagt, pass auf, wo können wir sparen?

00:15:39: Was kann ich für dich vorarbeiten?

00:15:40: Dass du dann nur noch kommst und machst dann das, was ich jetzt nicht machen kann.

00:15:44: Und das habe ich dann wirklich ganz oft.

00:15:46: Ich habe dann die Dämmung vorbereitet, dann kam der Klemmtner, hat dann nur seine Fußbodenheizung drauf gelegt, dann war aber alles fertig vorbereitet.

00:15:53: Also der war dann am Ende anstatt drei nur noch einen Tag da.

00:15:58: Ich habe die ganzen Durchbrüche für den gemacht.

00:16:00: Wir haben die Kabelschlitze und das alles vorbereitet, vorgearbeitet und haben dadurch enorm viel gespart.

00:16:06: Klar, ist logisch.

00:16:07: Da hatten wir einfach Glück, dass die da auch so mitgespielt haben.

00:16:11: Und ich habe dann mit der Zeit, habe ich wirklich so ein richtig dickes Fell, würde ich jetzt mal sagen, mir angeeignet.

00:16:18: Ja und super viel gelernt ja auch.

00:16:20: Ja voll, also wirklich ich hab dann auch, ich bin halt auch nicht auf den Mund gefallen, ich hab die dann auch befragt, wenn die dann da waren, weil ich hab ich versucht auch dann meist mit da zu sein, ich hab die dann gefragt, warum machst du das jetzt so und ich hab dadurch so viel gelernt wirklich, also das ist schon Wahnsinn, was man einfach dadurch auch lernen kann.

00:16:41: Glaubst

00:16:41: du, dass manche von denen... sich degradiert fühlen, weil jemand, der es nicht gelernt hat, jetzt mal unabhängig davon, ob du eine Frau oder ein Mann wärst, dass man eben auch kann.

00:16:52: Oder meinst du, es geht schon eher um dieses Mann-Frau-Klischee?

00:16:56: Schon, also gerade da bei uns in der Gegend, wo wir wohnen, sage ich auch ganz ehrlich, da ist das schon noch so das wie Frau auf dem Bau.

00:17:06: Also bis zu dem Zeitpunkt, wo ich da angefangen habe, war das extrem.

00:17:13: Bis letztes Jahr war das auch noch so.

00:17:15: und dann kam aber so dieser Knackpunkt, weil du musst dir vorstellen, wir haben halt das erste Jahr, bis wir eingezogen sind, alles im Haus gemacht.

00:17:22: Da hat mich von außen ja auch kaum jemand gesehen.

00:17:25: Und dann sind wir eingezogen und... Da war ja mein Profil auch noch recht klein.

00:17:32: Und dann letztes Jahr ging es dann darum, das Haus von außen auch schön zu machen, die Fassade.

00:17:38: Und wir haben uns Angebote eingeholt, es war uns einfach alles zu teuer und wir mussten dann sagen, okay, wir machen das irgendwie selber.

00:17:46: Und da habe ich dann zum Beispiel auch ein Video gepostet, wo ich halt vor dieser hässlichen alten Fassade, die halt komplett zerprügelt war und so stand und dann einfach gesorgt habe.

00:17:58: wenn du als Frisöse entscheidest, dass du deine Fassade komplett selber dämmst und verputzt.

00:18:02: Und das habe ich dann auch durchgezogen.

00:18:04: Und das war so mein größtes Do-it-yourself.

00:18:06: Und da war das auch so, dass zum Beispiel bei uns aus dem Dorf... viele dann erst mal das so richtig so, weil gerade Männer sind halt sowieso alle Wesen, die checken erst oder realisieren wirklich viele Dinge erst, wenn sie sie sehen.

00:18:19: Das ist tatsächlich also bei uns.

00:18:21: Die standen dann, die haben angehalten, sind aus dem Auto ausgestiegen.

00:18:24: Ich stand da halt auf dem Gerüst und hab da verputzt oder gedämmt oder so oder hab den alten Putzer komplett runtergestemmt.

00:18:30: Mein Mann war an der Arbeit und das war für die irgendwie, als hätte ich jetzt hier, weiß ich nicht, eine neue Galaxie entdeckt oder so.

00:18:42: Ja,

00:18:42: das war echt krass.

00:18:43: Also die sind da vorbeigelaufen, die haben angehalten und gerade so die älteren, auch ältere Männer, die dann da spazieren gegangen sind oder auch alte ältere Frauen aus dem Dorf, die haben echt angehalten.

00:18:54: Die haben gesagt, mein lieber Scholli, was machst du da?

00:18:59: Ich sag, ich mach unsere Fassade.

00:19:02: Es ist ja auch ein sehr ungesehenes Bild.

00:19:05: Wenn ich jetzt hier durch die Stadt laufe, kann ich keine Ahnung, wenn jeder Ecke irgendwo eine Baustelle, man sieht halt nur Männer.

00:19:12: Es ist ja wirklich so.

00:19:14: Ich finde es ist im Schreien wirklich.

00:19:16: Okay, das heißt am Grund ist es auch gar nicht so sehr Gemeinschaftsarbeits- oder eigentlich deine Arbeit?

00:19:21: Naja,

00:19:21: also ich sage mal so, mein Mann, wenn der nicht arbeitet, dann ist er schon mit dabei.

00:19:26: Also gerade jetzt auch... Er hilft mir viel auch beim Film und so.

00:19:30: Da brauche ich ja auch irgendwo, klar, ich habe zwar auch ein Stativ, aber manche Sachen, da hilft er mir viel.

00:19:35: Und was halt auch oft so der Fall ist, wenn ich jetzt zum Beispiel wie draußen an der Garage stehe oder Zaun baue, es muss ja auch irgendjemand sich um die Kinder küffern.

00:19:45: Also es muss ja auch gekocht werden und so.

00:19:47: Und das übernimmt er dann halt einfach.

00:19:49: Aber für ihn ist das auch nicht so, dass er sich da in seiner Männlichkeit irgendwie angegriffen fühlt, sondern für ihn ist das wirklich über ... überhaupt nicht

00:19:57: schlimm.

00:19:58: Warum

00:19:58: auch?

00:19:59: Nee, warum auch?

00:20:00: Weil das mit den Kindern und Kochen und dann alles so managen und so ist teilweise viel anstrengender, als wie so eine blöde Fassade zu machen oder so eine Garage zu sanieren.

00:20:13: Ich

00:20:14: finde es auch für eure Kids so cool, dass ihr das vorgelebt bekommt.

00:20:19: Ja,

00:20:20: ich ...

00:20:21: Ich hatte letztens so eine Situation, das fand ich so cool.

00:20:25: Ich war gerade draußen an der Garage dran, hab da halt armiert und da kam dann armiert, also ich hab so Gewebe an die Wand gemacht, hab halt die Garage saniert.

00:20:35: Und da kam dann meine Tochter raus, Kevin war mit den Kindern drin und sie kam dann einfach so raus und hat dann so gesagt, boah Mutti, das ist so cool, was du da machst, gell.

00:20:46: Und was machst du da, ne?

00:20:48: Die hat dann halt so diese Geweberrollen gesehen und so.

00:20:51: Und das war für mich so ein Moment.

00:20:53: Irgendwie, das hat mich so gefreut, weil meine To- also unsere Kinder, die werden halt so damit groß, für die ist das das Normalste, dass die Mama draußen steht und am Bauen ist oder dass die halt immer mit dabei ist.

00:21:05: Karl zum Beispiel, der kennt es ja gar nicht anders.

00:21:07: Also der ist ja so da reingeboren in unserem Modell.

00:21:11: Und ich finde das einfach so cool, weil ja.

00:21:16: Ja, ich auch.

00:21:16: Ich finde es

00:21:17: auch so toll, weil das ist auch das, was man gar nicht so auf dem ersten Blick vielleicht hat.

00:21:20: wenn man einen Account sieht, woran man vielleicht sofort denkt, aber wenn man halt so diese Mutterbrille, sag ich mal, hat und ich unter dem Motto hab ich dich ja auch hierher eingeladen, da dachte ich, es ist einfach so toll, dass sie das so, das hat sich euch nicht vorgenommen, sondern es hat sich so ergeben und es ist es für deine Kinder einfach völlig normal, dass du, egal ob du, der Papa, die Mama oder die, keine Ahnung, was bist, du dir zutraust, das alles selber zu machen, wenn du was nicht kannst, dir entweder Hilfe holen kannst oder dir das bei YouTube selber beinbringen, wie kann ich das?

00:21:48: Und sie das einfach so völlig... selbstverständlich vorgelegt bekommt, dass sie später auch alles

00:21:53: machen kann.

00:21:53: Ja, ich gebe das auch immer so weiter an meine Kinder.

00:21:56: Also egal in welcher Sache, also klar, ich bin jetzt nicht der Meinung, dass jetzt jede Frau auf dem Bau sich stellen muss und sich das antun muss.

00:22:05: Also ganz klar, aber es geht halt um viel viel mehr als nur um dieses Bauen.

00:22:10: Weil das was ich da so so baue, das ist jetzt auch nichts Großes, nichts Krasses.

00:22:15: Aber es geht im Kern eigentlich um was ganz anderes und das gebe ich halt meinen Kindern auch jeden Tag mit, dass sie einfach alles schaffen können, egal in welche Richtung, egal wie schwer irgendwas sein mag und das ist mir ganz, ganz wichtig.

00:22:29: Ich hatte neulich so eine Situation, eigentlich ein bisschen schämig mich dafür.

00:22:34: Da wollte meine Tochter irgendein Bild umhängen oder sowas und ich hatte, ich sage es ja ganz ehrlich, ich hatte keinen Bock.

00:22:39: Und bei uns zu Hause ist die Verteilung schon so ein bisschen so, mein Mann liebt das.

00:22:42: irgendwas so rumzuwerkeln und so weiter.

00:22:44: Er ist auch voll autodidakt.

00:22:46: Der hat nie irgendwas in der Richtung gelernt, aber er bringt sich alles selber bei.

00:22:49: Und ich finde das so toll, dass er das macht.

00:22:52: Weil er die Rolle so einnimmt, hab ich sie aber nicht.

00:22:54: Also mein Tochter wollte irgendwas umhängen.

00:22:56: Ich hatte nichts zu los und hat dann gesagt, müssen wir auf Papi warten.

00:22:58: Und dann dachte ich beim Aussprechen schon so was.

00:23:01: Das muss ich wieder revidieren.

00:23:03: Aber hat mich der Ärger jetzt gepackt, hab ich unseren Akku-Boer geholt.

00:23:05: Dann haben wir das gemeinsam gemacht, so als Projekt von Tochter zu Mutter.

00:23:09: Cool.

00:23:10: Weil ich in dem Moment, wo ich es ausgesprochen hatte, einfach nicht glauben konnte, dass ich jetzt sozusagen unterbewusst ihr sonst was mitgebe, nach dem Motto das und das können wir nicht.

00:23:17: Da müssen wir auf Puppy warten.

00:23:19: Das wollte ich dann nicht.

00:23:19: Und dann muss ich auch wieder nicht denken.

00:23:21: Wahrscheinlich, weil ich gerade auf dich vorbereitet hatte.

00:23:24: Aber das ist schon krass.

00:23:27: Bei den allermeisten Familien ist das ja so.

00:23:30: auch nichts Schlimmes dran, wenn die Frau eben sage ich mal den Haushalt schmeißt und der Papa oder der Mann draußen steht und baut.

00:23:36: Ich sage ja nicht, dass das schlimm ist.

00:23:38: Also es kann ja jeder sein eigenes Modell.

00:23:42: Aber ich hatte auch so eine Situation mal, da habe ich gerade so einen Fundament gegossen auf den Hof und da war Kevin auch an der Arbeit.

00:23:48: Es war halt auch Vormittags und da lief dann auch so eine ältere Dame vorbei und die hat mich dann so richtig so, warum?

00:23:55: Er hat mich gefragt, warum kniesst du da unten in dem Treck?

00:23:58: Und warum kann dein Mann das nicht machen?

00:24:01: Ich habe ihr dann geantwortet.

00:24:02: Ich habe dann gesagt, weil mein Mann an der Arbeit ist.

00:24:04: Und warum soll ich jetzt auf ihm warten?

00:24:06: Und der ist irgendwie alles aus dem Gesicht gefallen.

00:24:08: Also diese, diese Rollenbilder sind tatsächlich immer noch extrem verankert und eben auch sehr bei uns so in der Gegend.

00:24:16: Also klar, in Berlin oder in Hamburg ist das wahrscheinlich auch schon wieder was ganz anderes.

00:24:22: Aber bei uns da, wo ich herkomme, ich sage immer so.

00:24:24: aus dem Berg.

00:24:26: Da ist das wirklich noch, das kann man sich gar nicht vorstellen, aber da ist das wirklich noch so extrem.

00:24:31: Und wenn du dann als Mutter und Frau auf diesem Gerüst stehst oder in diesem Drecksitz dein Kind stillst und dann halt eben weiter stemmst und so, das ist schon für viele, wie gesagt, als wäre irgendwo so eine neue Galaxie gefunden.

00:24:48: Neuer Planet entdeckt.

00:24:50: Wie war das denn tatsächlich in der Organisation?

00:24:53: Kind Nummer eins, ungefähr vier Jahre alt, Kind Nummer zwei, Baby,

00:24:56: still Baby.

00:24:57: Ja.

00:24:59: Hast du dann irgendwie Support Cup von deiner Familie, die auch im Dorf gewohnt hat, um ein paar Sachen, die man ja vielleicht auch nicht, wo man nicht irgendwie das Kind auf dem Rücken, auf dem Bauch oder sonst wo hin schalten kann, zu behüten, sag ich mal, während du was arbeiten konntest?

00:25:13: Ja.

00:25:14: Also ganz klar, meine Eltern, die haben uns da extrem unterstützt, was die Kinder anging.

00:25:20: Die konnten uns nicht so auf der Baustelle so, ne?

00:25:23: krass helfen.

00:25:25: Aber sie haben uns viel mehr geholfen, indem sie einfach für unsere Kinder da waren, vor allem in diesem Jahr, bevor wir eingezogen sind.

00:25:32: Und wir hatten dann auch so feste Zeiten, einfach so als feste Routine.

00:25:37: Wir sind jeden Samstags, weil wir unser Baustellen Samstag.

00:25:41: Und da sind wir wirklich knallhart frühes um sieben zu meinen Eltern gefahren, haben da die Kinder übergeben und haben die dann abends erst achtzehn, neunzehn Uhr wieder abgeholt.

00:25:50: Und die waren dann jeden Samstag dieses Jahr außer an Weihnachten waren die halt bei meinen Eltern und hatten da trotzdem eine schöne Zeit.

00:25:58: Also die haben dann immer was Schönes mit denen gemacht.

00:26:01: Die waren bei denen und dadurch, dass meine Eltern auch nur zwei Straßen weiter wohnen, sind die natürlich auch dann, wenn es vom Wetter gepasst hat, einfach mal bei uns beim Spazieren gehen vorbei.

00:26:11: Die Kinder haben sich immer gefreut, weil klar, Baustelle war halt auch mega Spielplatz.

00:26:15: Draußen die ganzen Erdhaufen und so.

00:26:18: Und dann waren die, meine Eltern standen dann halt draußen, haben mit denen draußen gespielt.

00:26:21: Wir waren drinnen am Bau und Ellie, die kam mal rein, hat gefragt so, oh cool, was macht der heute wieder?

00:26:27: Und dann sind die wieder gegangen zu meinen Eltern.

00:26:29: und wie gesagt, wir haben den abends abgeholt und wir haben an diesen Tagen immer so viel geschafft und unter der Woche.

00:26:36: war es halt meistens so, dass ich, gerade wenn meine Eltern auch gearbeitet haben, dann habe ich den Kleinhalt auch mit auf die Baustelle genommen, in die Trage oder oft auch im Kinderwagen hat geschlafen, ich habe dann ihn zwischendurch gestillt oder dann später die Flasche gegeben und habe dann auch da in den paar Stöntchen dann auch immer viel geschafft, unter der Woche.

00:26:56: Und sagen wir mal, wenn der Account in Wux und Wux haben dann die... Handwerke, die euch geholfen haben, das mitbekommen und sich dann vielleicht auch ein bisschen anders euch gegenüber oder je gegenüber verhalten, weil sie gemerkt haben, du hast hier eine Reichweite und wer weiß, ob es mal eine Kooperation gibt oder so oder hatte das keine Auswirkungen?

00:27:11: Nee, also... Eher, es war tatsächlich am Anfang auch bei dem Thema so, dass da auch viele sich drüber lustig gemacht haben, weil es ja so eine verrückte komische Tante, die jetzt halt auch noch so Videos ins Internet stellt und das macht man doch nicht.

00:27:23: Und man redet ja auch nicht über Geld und das ist, haben sich da auch so ein bisschen, haben es eigentlich auch so ein bisschen ins Lächerliche gezogen, würde ich jetzt mal sagen.

00:27:32: Aber ja, war bei vielen so, aber dann später als dann dieser Account irgendwann wirklich groß war.

00:27:42: hat sich das Blatt gewendet.

00:27:44: Ja, dann plötzlich,

00:27:46: ja

00:27:46: kannst du uns ja mal erwähnen und so, und kannst ja mal Werbung machen und so was halt.

00:27:55: Ja, hab ich da nicht gemacht.

00:27:57: Also klar, auch jetzt, ich supporte auch gerade jetzt unseren Tischler und so oder unseren Maler damals so, Handwerker mit denen, das alles auch super lief, wo wir uns super verstanden haben, wo es keine Probleme gab.

00:28:09: Natürlich verlinke ich die, also gar keine Frage, empfehle ich die gerne weiter und so.

00:28:15: Aber gerade wenn es dann auch so komische Typen waren, die mich dann halt so oder wo dann halt das nicht so lief und wir Ärger mit denen hatten, dann hab ich das natürlich nicht gemacht.

00:28:26: Und hast du dich

00:28:27: also entschieden, das dann hauptberuflich zu machen oder wirst du zurückgehen in deinen ursprünglichen Job?

00:28:35: Also ich habe ja nur noch mal für das Verständnis, ich habe jetzt bis Januar diesen Jahres habe ich ja ganz normal noch gearbeitet als Frisur.

00:28:44: in einem Frisörsalon.

00:28:45: Ich habe zwar nur dreißig Stunden dann gemacht von Ende der Elternzeit bis jetzt dieses Jahr im Januar und war halt ganz normal angestellt und habe Instagram eigentlich die ganze Zeit über so nebenbei gemacht.

00:29:01: Und irgendwann kam dann aber der Punkt Anfang des Jahres, wo ich dann Nee, das ging dann auch nicht mehr.

00:29:07: Alles so gleichzeitig.

00:29:08: Also ich konnte nicht mehr auf zwei Hochzeiten teilhaben

00:29:10: und sagen... Nein, und nebenbei ist es ja auch gar nicht

00:29:13: gegeben.

00:29:13: Genau.

00:29:13: Und das hat dann eben da in meiner Arbeitsstelle für mich einfach auch nicht mehr so gepasst.

00:29:19: Und dann habe ich irgendwann entschieden, okay, ich höre auf.

00:29:24: Ich gehe das Risiko ein und ja, mache halt erst mal nur noch diese komischen Videos fürs Internet.

00:29:31: Und ich habe dann auch einfach bemerkt, also... Es ist wirklich so... Das mag eine Zeit lang gehen, alles so nebenbei und ich habe ja auch während der Bauzeit, habe ich ja auch jeden Abend mich hingesetzt, habe die Videos geschnitten, habe das alles so nebenbei gemacht, dann auch neben meiner Arbeit halt alles so nebenbei.

00:29:48: Das geht mal für eine gewisse Zeit, aber auf Dauer ist das wirklich für einen selbst natürlich auch irgendwo eine Belastung, weil man will ja auf der Arbeit funktionieren und alles unter Einhut bekommen.

00:30:01: und dann da aber auch, weil das war für mich dann auch nicht mehr nur so... ... hobbymäßig hier mal einmal die Woche so ein Foto reinstellen, ... ... sondern wirklich auch, ich wollte da, ... ... ich hatte dann ja auch schon eine Community ... ... und wollte da jeden Tag die Nachrichten beantworten und so ... ... und da beantwortest du dann halt abends auch mal im Bett noch ... ... zwei Hundert Nachrichten so, ... ... einfach nur damit du eben ... ... ich wollte den Leuten einfach auch immer signalisieren, ... ... ich bin da, ich lese eure Nachrichten und so ... ... und gebe mein bestes da einfach auch zu reagieren ... ... und da kam dann irgendwann auch der Punkt, ... ... wo das nicht mehr ging.

00:30:34: Und ich habe dann bemerkt, also seitdem ich sage ich mal jetzt Instagram hundert Prozent mache und ich da wirklich auch meinen Kopf völlig so darauf, also ich kann mich völlig darauf konzentrieren, seitdem läuft es auch wirklich viel viel besser und seitdem ist dann auch mein Account komplett, sage ich jetzt mal durch die Decke.

00:30:54: geschossen.

00:30:55: Ja, ich wollte

00:30:56: gerade fragen, ob das sich anders anfühlt, weil dann ein anderer Druck drauf ist.

00:30:58: Aber so wie du es jetzt gerade beschreibst, ist es eigentlich eher eine Erlösung und dann kannst du auch deine Kreativität, weil dein Account benötigt ja auch Kreativität.

00:31:08: Das ist ja auch Gedanken dahinter bei den ganzen Reels und das fällt einem ja nicht so einfach in den Shows.

00:31:12: Das

00:31:13: ist ja auch nicht zu viel.

00:31:13: Also viele natürlich... sehen auch nicht die Arbeit dahin, weil klar, der Influencer hat keinen so guten Ruf, sind wir mal ganz ehrlich, aber ich würde schon sagen, dass ich mich mit meinem Profil da schon auch so ein Stück weit abhebe und ich stecke wirklich auch sehr, sehr viel Arbeit da rein und sehr viel Zeit und die Videos sind auch nicht in zehn Minuten fertig.

00:31:38: Also ich sitze an den Texten Stunden, dann zeige ich ja auch immer irgendwas, ich baue ja und Gebe dadurch auch so den Mehrwert mit und das ist ja nicht, also so eine Wand ist ja nicht in einer halben Stunde verputzt oder so ein Zaun ist nicht in zwei Stunden gebaut halt.

00:31:55: Das ist schon auch

00:31:57: echt

00:31:57: viel Arbeit, was viele halt nicht sehen.

00:32:00: Wie weit ist denn das Haus?

00:32:02: Also hast du noch genug?

00:32:04: Ist das jetzt immer auch das, was sozusagen hängen bleibt, dass du gesagt hast, ich habe da so Spaß dran, ich werde immer weiter irgendwas bauen.

00:32:10: Man kann immer irgendwas bauen.

00:32:12: Also mittlerweile, wirklich hätte mir das jemand vor drei Jahren erzählt, ich hätte dem im Vogel gezeigt, aber mittlerweile würde ich sagen, ich kann nicht mehr ohne.

00:32:21: bauen.

00:32:22: Leben.

00:32:23: Es ist so, es ist meine Leidenschaft geworden.

00:32:25: Ich liebe das.

00:32:26: Ich ist total bekloppt.

00:32:28: Aber zum Beispiel unser Hof, der ist ja noch völlig Baustelle.

00:32:31: Also da ist ja noch gar nichts gemacht.

00:32:33: Und ich glaube wirklich, wenn das irgendwann mal fertig ist, ich glaube, ich werde es vermissen.

00:32:38: So diese Palettentreppe da draußen, dieser Treck auch, auch wenn ich mich jeden Tag über den Treck im Haus aufrege, dadurch.

00:32:43: Aber ich glaube, ich werde es wirklich vermissen, so dieses Baustellenfeeling.

00:32:47: Es ist einfach meine Leidenschaft geworden.

00:32:50: Und ja, wir haben noch so viel zu tun.

00:32:53: Wir haben noch so viele Projekte.

00:32:54: Wir haben ja dieses Jahr draußen im Garten angefangen.

00:32:57: Die Fassade vom Haus ist ja fertig geworden letztes Jahr.

00:32:59: Jetzt haben wir dieses Jahr dann gestartet mit dem Garten und sind jetzt gerade am Terrassenbau ganz frisch.

00:33:05: Da haben wir noch ganz viel vor uns und dann in Richtung Hof, Vorgarten, Zaun vorne, Hoftor und so alles solche Geschichten.

00:33:14: Also es gibt wirklich und auch drinnen.

00:33:16: Wir haben auch drinnen immer noch, obwohl wir da jetzt zwei Jahre drin waren, wir haben immer noch.

00:33:19: so viele kleine Baustellen.

00:33:22: Und viele fragen mich immer, sind die, was machst du, wenn das Haus mal fertig ist?

00:33:25: Also so richtig fertig, fertig.

00:33:28: Und ja, man sagt ja, so ein Haus ist nie so richtig fertig.

00:33:30: Also es gibt immer wieder irgendwie, bis du hinten fertig fängst du dann wieder an oder so.

00:33:37: Aber ich glaube, also mein Traum wäre es, irgendwann noch so eine Bude zu kaufen.

00:33:44: Also wirklich so, wenn dann auch die Kinder größer sind.

00:33:49: bisschen selbstständiger und so.

00:33:51: Ich hätte da echt Bock drauf, mit dem Wissen von jetzt nochmal, also wirklich so nicht so wie damals komplett bei Null anzufangen, sondern jetzt nochmal so richtig neu durchzustarten mit so einem Haus und dann wirklich auch alles komplett selber machen, was geht.

00:34:07: Also da hätte ich schon Bock drauf.

00:34:08: Ich merke

00:34:11: schon.

00:34:11: Ist das dann Hausplan C oder Hausplan A, ist die Frage.

00:34:15: Tja, das weiß ich noch nicht.

00:34:16: Aber ja, also das wird nie enden.

00:34:20: Also ich könnte wirklich nicht mehr ohne Bauen leben irgendwie.

00:34:24: Es gibt ja auch ein paar andere Accounts, die auch so ihren Hausbau dokumentieren.

00:34:28: Die meisten lassen dann Bauen und dokumentieren eher so was passiert.

00:34:32: Aber es kommt schon noch hier und da durch, dass das auch eine Belastung sein kann.

00:34:37: Ein selber, für Familie, für die Beziehung und so weiter.

00:34:40: Das kommt jetzt bei euch.

00:34:41: Ich kann nicht in die Kulissen gucken, aber das kommt auch in dem Gespräch ist mit dir gar nicht so rüber, weil man das gefühlt hat.

00:34:48: Erst habt ihr keinen Zeitdruck, also es dauert halt so lange wie es dauert und es wirkt auch so, als ob ihr echt ein gutes Team seid.

00:34:54: Kannst du trotzdem nachvollziehen, dass manche da in ihre Grenzen kommen und auch das irgendwie belastend für eine Beziehung sein kann oder hast du vielleicht auch eigene Erfahrungen gemacht in diese Richtung?

00:35:03: Klar, also so ein Hausbau ist genau wie auch ein Kind eine sehr große Belastung für eine Beziehung, also gar keine Frage.

00:35:12: Da bin ich auch der Meinung, also wenn das nicht... wenn die Beziehung da nicht gefestigt ist und so, dann wird es schwierig.

00:35:21: Also man muss schon echt als Team funktionieren.

00:35:24: Egal, ich glaube auch, wenn du jetzt dein Haus bauen lässt, ist es ja trotzdem auch viel Stress.

00:35:29: Also man muss ja trotzdem viel organisieren und geht trotzdem nebenbei arbeiten und hat Kinder dann eventuell und so.

00:35:35: Also egal, ob jetzt ein neues Haus oder so eine Sanierung ist, natürlich dann noch mal krasser.

00:35:41: Das ist schon eine große Belastung und erst recht, wenn man Kinder hat.

00:35:46: Wir sagen auch beide, wir sind uns da absolut... Einig mein Mann und ich, also würden wir noch mal bauen oder sanieren, dann definitiv nicht mit zwei kleinen Kindern, mit einem Neugeborenen.

00:35:59: Also das war wirklich die größte Herausforderung, das alles unter einen Hut zu bekommen.

00:36:05: Und da ist unsere Beziehung auch in der Zeit wirklich, muss ich ganz offen und ehrlich sagen, das ist natürlich auch auf der Strecke geblieben.

00:36:11: Aber wir haben das so gewollt.

00:36:14: Wir haben damals gesagt, wir ziehen das jetzt durch und in diesem einen Jahr gerade.

00:36:18: da in dieser heißen Phase, da bist du halt nicht groß weggegangen, hattest keine Dates, hattest keine Partzeit in dem Sinne, aber das war halt einfach so.

00:36:29: Und wir haben dieses eine Jahr durchgezogen und dann kam das auch wieder.

00:36:33: Und ich muss aber auch dazu sagen, wir hatten ja wie gesagt diese Baustellen Samstag und da waren ja die Kinder immer bei meinen Eltern und wir waren am Bauen und das war für uns... unsere Paarzeit.

00:36:45: Also man hat gebaut, wir haben Dämonen gemacht, wir haben Bodenaufbau gemacht und man hat sich dabei auch so unterhalten, wie du dich jetzt nicht vor den Kindern unterhalten kannst.

00:36:55: Und das war für uns tatsächlich... Perfekt, also wir hatten ganz viel Spaß dort.

00:37:00: Wir haben so viel gelacht, wirklich, weil wir ja auch viel gepusht haben und so.

00:37:04: Also wirklich, wir hatten ja keinen Plan.

00:37:07: Dann hat mein Mann hat das Handy rausgeholt, schnell YouTube-Video angeht.

00:37:11: Ich hab dann irgendwie versucht zu machen.

00:37:13: Oder wir haben Decken abgeschliffen über dem Treppenaufgang.

00:37:17: Da hatten wir noch keine Treppe.

00:37:18: Dann hat er seinen Gürtel rausgeholt und hat mich da an sich festgeschnallt und so.

00:37:22: Und wir haben so viel gelacht, echt.

00:37:23: Also so viel haben wir in der ganzen Beziehung vorher noch nie.

00:37:27: gemeinsam gelacht und gemeinsam so Projekte gemacht.

00:37:30: Das war so cool, es hat uns so zusammengeschweißt.

00:37:33: Also ich würde sagen, ja, das war wirklich die krasseste Belastung, seitdem wir zusammen waren, aber irgendwie auch die Beste.

00:37:44: Wirklich.

00:37:44: Ich stelle es auch so schön vor, weil ihr dann dabei an eurem gemeinsamen Nest werdet.

00:37:48: Ja voll, ja.

00:37:49: Also das ist ja so, dass diese romantische Vorstellung, die da wieder mit dabei kommt.

00:37:53: Ja.

00:37:53: Weil der Hammer, dass ihr, dass ihr euer eigenes Zuhause, euer Nest selber gebaut habt und dann zu zweit an diesen Samstagen da, also ich,

00:38:00: das ist ja so.

00:38:01: Ja, also das war wirklich egal, ob Winter oder Sommer, also wir standen da, wir sind oft an unsere Grenzen und drüber hinaus, also gerade so Thema Höhenangst, oder auch so mit Maschinen zu arbeiten.

00:38:13: die du vorher noch nie in der Hand hattest.

00:38:15: Klar, wir hatten da teilweise auch ein bisschen Schüss.

00:38:19: Aber wir haben irgendwie das gemeinsam, wir haben uns da gemeinsam, weiß ich nicht, haben wir das durchgezogen.

00:38:26: Und du hattest dann immer so kleine Ziele, also wir haben zum Beispiel begonnen, eine alte Scheune hinter dem Haus abzureisen.

00:38:34: Die musste weg, weil die war schon halb eingestürzt.

00:38:37: Und wir hatten da wirklich Bammel, diesen Dachstuhl darunter zu holen und so, weil wir hatten echt Schiss.

00:38:42: Aber man hat sich dann so unterstützt und wir haben das durchgezogen und wir waren dann immer wieder so stolz nach diesen kleinen Ergebnissen, wo dann die Scheune weg war.

00:38:52: Wir standen da, wir haben uns dann so in die Hände geklatscht und haben gesagt, geil.

00:38:56: Wir haben es irgendwie gerockt und jetzt geht es im Haus los.

00:38:58: Also man hat sich dann so gegenseitig auch motiviert und so und das hat uns extrem zusammengeschweißt.

00:39:05: Geht es dir einigermaßen gleich um mit so Sachen wie, es ist was schiefgegangen, wir sind nicht im Zeitplan, wenn es so eine Bob gibt.

00:39:12: Also seid ihr da so ähnlich oder tickt ihr da eigentlich ganz unterschiedlich?

00:39:16: Also ich würde sagen, mein Mann, der ist allgemein, was das angeht, sehr locker.

00:39:22: Aber ich bin da halt komplette Gegenteil.

00:39:24: Also ich hab wirklich diesen Zeitplan damals geschrieben für die Sanierung und ich hab mich da so dran festgehalten und hab drauf bestanden, dass das... und er hat halt gesagt, naja, wenn wir halt zwei, drei Monate später eins ziehen, dann ist das halt so, ne?

00:39:36: Also er ist da schon ein bisschen entspannter.

00:39:39: Ja, ich glaube, oft ist es auch gut.

00:39:42: Also er beruhigt mich dann auch immer und holt mich so ein bisschen wieder runter.

00:39:45: Aber ich bin da halt, ich bin da jetzt komplette Gegenteil.

00:39:48: Also ich habe darauf bestanden, ich will da in dem Oktober, will ich in diesem Haus sein.

00:39:51: Ich möchte Weihnachten in dem Haus feiern, gern mit den Kindern und komme, was wolle.

00:39:55: Also und ich habe damals auch gesagt, und wenn wir es nicht schaffen, dann ziehen wir halt oben ein in die oberste Etage, dann ist unten noch Rohbaus, mir ist egal.

00:40:02: Hauptsache wir wohnen in dem Haus und müssen keine Miete mehr zahlen.

00:40:07: Also das war schon, ja.

00:40:10: Aber es gab auch oft mal so Situationen.

00:40:14: Da haben wir uns natürlich auch mal gezauft auf der Baustelle.

00:40:17: Also da gab es natürlich auch mal so Momente.

00:40:19: Ja, klar.

00:40:20: Das hast du halt eben, das gehört halt mit dazu.

00:40:23: Kann mir auch keiner erzählen, dass da immer alles so Friede, Freude läuft.

00:40:26: Ich

00:40:27: habe drei Sätze bei euch gelesen, eure drei Leitsprüche.

00:40:30: Würden mich mal interessieren, wie die entstanden sind oder ob das eher dein oder seine sind.

00:40:34: Mach dich nicht verrückt, das bringt dich nicht weiter, machen wir schon.

00:40:39: Ich kann mir voll was unter vorstellen.

00:40:41: Ich könnte jeden Tag, glaube ich, Situationen nennen, wo ich das mir vorsagen müsste, könnte wollte.

00:40:47: Wie kam es dazu, dass ihr diese drei Leitsätze so für euch?

00:40:50: Also eigentlich war es

00:40:52: ursprünglich

00:40:53: so, dass mein Schwiegervater, der hat auch schon drei Häuser saniert.

00:41:00: Eins gebaut neu und zwei saniert Altbauten.

00:41:03: Und der hat natürlich ja sehr viel Erfahrung, aber er konnte uns nicht viel helfen auf der Baustelle, aber für uns ist halt Kevin sein Papa einfach auch ein Riesenvorbild, weil der hat das alles so geschafft mit den Häusern und so und der hat halt immer ... diese Sprüche immer so bebracht, wenn irgendwas bei uns auf dem Bau nicht so und wir waren dann bei ihm zu Besuch, haben ihm das erzählt und er sagt dann halt immer ja mach mal schon und richtig nicht auf, das bringt dich nicht weiter.

00:41:34: So locker und das hat mich irgendwie oder uns immer so, das hat so angesteckt halt und das ist auch auf der Baustelle wirklich, es läuft meistens nicht so perfekt nach Plan und du hast bei so einem alten Haus, ich sage immer das ist wie ein Üei, also du machst es auf, du machst irgendeine Wand auf und dann kommt irgendeine Überraschung, wo du nicht mitrechnest, dann hast du extra Kosten und so.

00:41:56: Das ist ganz normal, das gehört mir dazu, aber wenn du da wirklich entspannt an die Sache rangehst, nicht sofort verzweifelt, dann funktioniert das irgendwie, dann läuft das wie... Aber

00:42:08: gerade mit den Kosten, wenn man den so viel selber macht, in der Regel spart man damit.

00:42:14: Aber wenn man halt keinen Plan hat, kann es sich auch sein, dass man irgendwas wirklich erklärt,

00:42:18: wenn das falsch macht.

00:42:19: Ja, klar.

00:42:20: Wie

00:42:20: hast du, wie seid ihr mit den Kosten umgegangen?

00:42:22: Wie kann man das planen, wenn man eben, wie du gerade sagt, das eine Wand aufmachen kann und dann kommt an irgendwas dagegen, was vom Moment man nicht gerechnet hat.

00:42:28: Und es ist kein Gold zufälligerweise, sondern halt ein Riesenproblem.

00:42:31: Also ich sage ganz ehrlich, wir waren damals total naiv.

00:42:35: Also wir haben uns hingesetzt, haben uns ausgerechnet laut Google Recherchen, was kostet wie viel.

00:42:41: Es ist echt so.

00:42:43: haben uns dann da, wo wir wussten, okay, die Arbeiten, die können wir nicht selber machen, haben wir uns natürlich sofort Angebote eingeholt.

00:42:51: Dann stand das schon mal fest, okay, das brauchen wir dafür.

00:42:54: Und bei dem Rest haben wir halt wirklich sehr naiv eigentlich berechnet, okay.

00:42:58: Und haben uns dann eine Übersicht erstellt, haben so eine Tabelle einfach ganz simpel geschrieben.

00:43:03: Für den Raum braucht man so und so viel, für Fußbodenbelag braucht man so und so viel pro Quadratmeter und Heizung sanitär braucht man so viel.

00:43:11: Und dann haben wir das bei unserer Bank damals so auch mit abgegeben muss man ja auch.

00:43:16: so eine grobe Übersicht kann man natürlich auch von einem Architekten machen lassen.

00:43:20: aber wir haben das damals eben selber gemacht und haben da ja damit versucht einfach wir haben natürlich durch die Eigenleistung auch sehr viel gespart.

00:43:28: also das ist wirklich krass was man da.

00:43:31: ich glaube wir haben insgesamt über hundertfünfzig tausend euro gespart nur durch unsere Eigenleistung.

00:43:35: ja weil wir da hatten wir ja nur Material kosten.

00:43:39: also

00:43:40: und es braucht man dann länger weil man es nicht so gut kann oder nicht.

00:43:45: natürlich braucht man etwas länger würde ich sagen also als wobei es ist ja bei den firmen auch so.

00:43:51: erstens mal wartet man ewig bis die kommen und loslegen weil die natürlich auch irgendwo keine kapazität haben.

00:43:56: das ist ja auch gang und gäbe.

00:43:58: jetzt ist ganz klar da wartest du halt auch mal drei monate dann auf so einen handwerker bis der bei dir loslegen kann.

00:44:04: aber in der zeit sind wir die sachen dann halt selber schon angegangen.

00:44:09: das hast du gesagt dass ihr in so einem kleinen siebenhundert sehendorf wohnen

00:44:12: ja

00:44:13: Kann ich mir jetzt vorstellen, ist nicht nur in Sachen Rollenbildern ein bisschen was anderes als in der Großstadt, sondern auch in Sachen, jeder kennt jeden.

00:44:20: Es gibt keine Anonymität.

00:44:22: Dann zeigst du auch noch gewisse Seiten auf Insta und TikTok und so weiter.

00:44:26: Da wird doch bestimmt geredet.

00:44:28: Ja, klar.

00:44:30: Ist das nur

00:44:30: positiv?

00:44:32: Nee.

00:44:33: Also,

00:44:36: tatsächlich ist es so, dass, das habe ich auch letztens festgestellt, dass Die Allermeisten aus unserem Dorf, die folgen mir auch gar nicht.

00:44:47: Aber die wissen halt über alles Bescheid.

00:44:51: Also ich weiß nicht, das ist irgendwie ganz komisch.

00:44:54: Also es gibt natürlich Leute, die man so kennt und so, da ist das anders, aber viele zerreisen sich da irgendwo das Maul.

00:45:03: Also die Verrückte, die da vorne so in dem Haus mit den Internetvideos und so.

00:45:10: Ja, also das hast du auf jeden Fall auf dem Dorf.

00:45:14: Das ist, also da musst du halt irgendwie, musst du damit klacken.

00:45:18: Also du kennst ja theoretisch schon von früher das Dorf.

00:45:20: Ja.

00:45:21: Gab's da vielleicht auch schon so irgendwelche Themen?

00:45:22: Keine Ahnung, auf der letzten Party, Abiparty oder keine Ahnung, Schulparty wurde dann vielleicht auch danach geredet.

00:45:29: Dass du das so, sag ich mal, gewohnt bist, sich auch abzugrenzen?

00:45:33: Oder ist dir das im Grunde egal, was andere reden?

00:45:37: Also mittlerweile ist mir das wirklich egal.

00:45:39: Mittlerweile ist mir das völlig egal.

00:45:41: Also was da andere über uns reden und denken, es ist mir einfach egal.

00:45:46: Aber früher war das nicht so und ich kenne das halt schon von Kind an.

00:45:51: Dass es halt wirklich da so ist, dass sich Leute immer über andere das Marul zerreisen.

00:45:58: Also keiner kehrt da so wirklich vor seiner eigenen Tür.

00:46:01: Und egal, wenn irgendwo was passiert und selbst wenn du deine Mülltaune zwei Tage zu früh rausstellst, es ist sofort Thema.

00:46:11: Also wirklich, deswegen sage ich auch immer, ich brauche kein Trash TV zu gucken, wo ja viele drauf abfahren.

00:46:16: Ich brauche einfach nur bei mir durchs Dorf zu laufen oder ich fahre mal zu meinen Eltern hinter.

00:46:21: und dann erfahre ich wirklich, das ist so trashy wie bei uns auf dem Dorf, das ist echt so, also jeder redet über jeden und ich würde behaupten, ich mach das nicht, also wir machen das nicht, weil uns das wirklich total egal ist, wer da was bei uns im Dorf macht, würde ich wirklich so unterschreiben, also ich weiß nicht, auch mein Mann, ich kann mich nicht daran erinnern, dass der da sich mal irgendwo über irgendjemanden da so Keine Ahnung.

00:46:51: Also ich habe mich letztens allerdings mit einer Nachbarin angelegt, mit der wir uns nicht so gut verstehen.

00:46:58: Ja, längere Story.

00:47:00: Auf jeden Fall hat die dann auch so sofort, wo es dann um die Autoparkerei bei uns ging, du darfst das Auto da nicht an die Straße stehen, dann flippt die aus, kriegst du sofort auch dann von Kopf geworfen, ja nur weil du jetzt berühmt bist.

00:47:17: Nur weil du im Fernsehen warst.

00:47:19: Wo ich dann so denke, das hat doch jetzt nichts mit der Sache zu tun, oder?

00:47:25: Ja, also viele, die verstehen das auch nicht.

00:47:27: Also auch so das Thema Instagram und so, das verstehen viele da auch gar nicht.

00:47:32: Was ist der Sinn dahinter?

00:47:34: Warum macht man das?

00:47:34: Also die leben da so ein bisschen noch so... Hinter dem Mond.

00:47:41: Ja, ich akzeptiere das aber auch.

00:47:43: Also klar, ich kann jeden verstehen, der sagt, nee, ich brauche das alles nicht, ich will das nicht, ich melde mich da nicht an und so.

00:47:49: Völlig okay, kann jeder selber entscheiden.

00:47:51: Aber man muss halt auch das Gegenteil irgendwo akzeptieren.

00:47:54: Absolut, ja.

00:47:55: Das ist keine Einbahnstraße, die Akzeptanz.

00:47:58: Aber du bekommst ja auch eine Menge Kommentare unter deinen Posts.

00:48:00: Die ist gar nicht aus deinem Dorf sind, sondern die sind einfach keine Ahnung von woher.

00:48:04: Das ist ja eh immer so eine große Frage, so ein großes Fragezeichen.

00:48:07: Warum?

00:48:08: Machen Menschen sich diese Mühe und Posten noch unter irgendwas ihre Meinung, wenn sie sich irgendwie Gedanken machen sollen.

00:48:15: Schöne Gut, aber dass sie wirklich da dich auch teilweise angreifen.

00:48:19: Ich finde, du nimmst es super immer auf.

00:48:22: Wahrscheinlich klickst ja noch viel mehr als so uns auch mitteils.

00:48:24: Aber das stelle ich mir auch am Anfang, wenn man das noch nicht so gut übt ist, auch hart vor.

00:48:30: Ja, also am Anfang da war das schon auch.

00:48:33: Ich habe das dann immer irgendwie anfangs noch solche Kommentare halt gelöscht.

00:48:38: Und hab das versucht irgendwie zu ignorieren einfach, wollte da gar nicht groß drauf eingehen.

00:48:43: Aber das war von Anfang an schon so.

00:48:45: Also wirklich schon mit den ersten Videos, wo man mich sieht als Frau, wie ich da irgendwas am Bauen bin oder so.

00:48:51: Sofort kam da Kommentare und wirklich zu neunundneinzig Prozent der Fälle von Männern geschrieben.

00:48:58: Teilweise auch von Handwerksbetrieben, die da ganz öffentlich und offen halt mich beleidigen.

00:49:06: Also immer dann auch mich reduzieren auf meinen Körper, auf meine Figur, auf mein Aussehen, auf meine Brüste.

00:49:12: Es ist wirklich, also es ist immer wieder das gleiche Schema.

00:49:15: Und wie gesagt, ich habe das anfangs immer versucht zu ignorieren und zu löschen und so und gar nicht zu thematisieren, weil klar, viele sagen auch gibt dem Ganzen doch gar keine Bühne oder so.

00:49:26: Aber ich habe dann halt irgendwann auch so ein bisschen versucht zu verstehen, warum das so ist.

00:49:35: Und es ist nun mal so, das Handwerk und diese ganze Bauerei ist einfach ein sehr Männerdominierender Bereich.

00:49:45: Also es ist einfach Fakt, dass da halt eben hauptsächlich Männer stehen, Männer arbeiten in solchen Berufen und so.

00:49:51: Und dann musst du dir vorstellen, kommt dann so eine Junge.

00:49:55: Olle von hinterm Berg und taucht so in diese Männerwelt ein und versucht den dann, also so denken die sich das wahrscheinlich, versucht den dann irgendwas zu erklären, wie irgendwas richtig geht und richtig ist und so.

00:50:10: Und das ist für viele wirklich, also viele triggert das extrem.

00:50:16: Würde jetzt mein Mann dastehen und würde das bauen und dokumentieren und solche Videos reinstellen.

00:50:21: Würde das Mit Sicherheit nicht solche Kommentare ernten.

00:50:24: Er würde wahrscheinlich dafür gefeiert werden.

00:50:27: Und er könnte sich auch Oberkörper frei dahin stellen und die würden alle Uga Uga schreien und sich freuen.

00:50:32: Aber wenn du als Frau da stehst und dann vielleicht auch nicht, neunzig, sechzig, neunzig bist, dann bist du da einfach dieser... Ja, dieser Wundepunkt irgendwie.

00:50:43: Du

00:50:43: hast doch verrückt, weil vor allem dein Profil hat ja gar nicht begonnen mit, ich zeig euch mehr dann jetzt mal, wie es richtig

00:50:48: kommt.

00:50:48: Nein, überhaupt nicht.

00:50:50: Sie braucht mich

00:50:51: ja gar nicht angegriffen fühlen.

00:50:52: Gar

00:50:52: nicht und das habe ich halt dann auch wirklich, ich habe dann mal versucht es zu verstehen, weil wie gesagt, du zeigst, wie du einen Putz abstimmst an der Wand.

00:51:00: Und dann kommen, wirklich sofort kommen Kommentare, die dich als Frau und auf dein Körper eben hin beleidigen.

00:51:10: Und die gar nicht wissen, also, die sind halt einfach nur dumm.

00:51:14: Das ist wirklich so, die denken auch nicht drüber nach.

00:51:17: Weil du musst dir vorstellen, anfangs, wie gesagt, da war das echt so, da habe ich mir das teilweise auch angenommen, weil du hast frisch entbunden, hast ... Ein Milchstau nach dem nächsten, du siehst halt einfach auch scheiße aus.

00:51:30: Aber ich habe mir da, ehrlich gesagt, selber da zu dem Zeitpunkt auch keine Gedanken zu gemacht, weil ich dann halt auf der Baustelle, ich wollte ja jetzt nicht hier auf irgendeinen Lauf stehe und habe da halt in meinen Stilltops gestanden, in meinen Olen Leggings und habe da halt gebaut.

00:51:43: Und dann zeigst du halt einfach nur, ja, heute zeige ich mal, wie ich hier unsere Innenwanddämmung anbringe und so.

00:51:49: Und dann kommen sofort solche Beleidigungen, also ich habe ja nicht danach gefragt.

00:51:53: Also hätte ich dann in im Video gefragt, Mensch, wie findet ihr, wie ich ja aussehe dabei?

00:51:59: Dann wäre das vielleicht was anderes, aber wirklich so voll aus dem Kontext genommen und direkt so beleidigend und herablassend.

00:52:07: und das ist bis heute so.

00:52:09: Und das hört auch nicht auf.

00:52:11: Also mittlerweile, das ist so krass, das hört nicht auf.

00:52:14: Man denkt ja mittlerweile, okay, Sie müssten es jetzt eigentlich begriffen haben, dass ich die halt komplett auseinandernehme da

00:52:20: unter.

00:52:21: Ja, wirklich.

00:52:22: Aber ist nicht so.

00:52:23: Es kommen immer wieder, es kommen immer wieder jeden Tag.

00:52:26: Ich habe so viele Kommentare, die ich dann auch abspeiche.

00:52:30: Und teilweise wie gesagt auch von Firmen, von Baubetrieben.

00:52:35: die dann da drunterschreiben, wenn ich dich jetzt so in meiner Firma hätte auf meinen Baustellen, dann hätte ich lieber hundert Prozent behindert, dann dürfte ich wenigstens nicht sagen.

00:52:47: Also solche Kommentare kommen da wirklich richtig übel mit dem Namen der Firma.

00:52:52: Also ich könnte, wenn ich das will, das alles so öffentlich machen.

00:52:58: Das ist wirklich krass.

00:53:00: Also ich glaube dir, dass du dich sozusagen heute damit anders umgehst und dass dich nicht mehr so an dich ranlässt.

00:53:06: Aber gerade diese Anfangszeit, das habe ich mich auch so gefragt, wo du dir das gerade nochmal sagst, das Stillen mit Baby, mit Milchstau, mit keine Ahnung was.

00:53:13: Sowieso, dass man in der Zeit so körperlich arbeitet, das hat ja den vollsten Respekt verdient.

00:53:19: Muss man mal ganz ehrlich sagen.

00:53:21: Viele andere sind ja noch in ihrer Heilungsphase.

00:53:23: Ja, ich sag auch immer wieder, man muss sich da kein Beispiel dran nehmen, weil das war natürlich nicht unbedingt, ich war da kein Vorbild, also so mit den Milchstauen und das war wirklich taf

00:53:35: und dann fällt dir nichts Besseres ein.

00:53:37: Ich finde das wirklich unfassbar.

00:53:39: Unfassbar.

00:53:40: Und es ist so ein Phänomen, dass das vor allem eben Männer.

00:53:44: Und es ist wirklich, ich habe in den drei Jahren vielleicht so ein bis drei Kommentare von Frauen bekommen, die unter der Götterlinie waren.

00:53:50: Und ansonsten sind das immer nur Typen.

00:53:53: Immer.

00:53:54: Und natürlich weiß man, das ist total dumm und so weiter, aber es kann ja trotzdem verletzen.

00:53:58: Deswegen

00:53:59: habe ich mich

00:53:59: so gefragt, wie du das so ... Du hast einen Satz, habe ich irgendwo von dir gefunden?

00:54:03: Warte mal, wie hieß der noch?

00:54:04: Der war so schön.

00:54:05: Ich fühle mich wohl in meinem Körper.

00:54:07: Schuld daran ist mein Ehemann.

00:54:09: Das finde ich so

00:54:10: süß.

00:54:10: Ja, und das ist auch so.

00:54:12: Also, weil ich war früher, war ich überhaupt gar nicht selbstbewusst, wirklich gar nicht.

00:54:17: Ich habe mir den ganzen Tag darüber Gedanken gemacht, wie ich aussehe.

00:54:22: Ich hatte halt immer auch Probleme, da abzunehmen.

00:54:25: Also, das fiel mir nie leicht und dann einmal habe ich es geschafft, habe knapp zwanzig Kilo abgenommen, habe das dann aber auch wieder drauf gehabt.

00:54:33: Dann habe ich in den Schwangerschaften halt auch jedes Mal dreißig Kilo zugenommen, dreißig Kilo wieder abgenommen, dann bei Karl wieder dreißig.

00:54:38: Kilo zugenommen, dann wieder abgenommen, dann wieder.

00:54:40: dann, dann hatte ich es wieder drauf und das war ständig so hin und her und ich habe mich immer so, also überhaupt nicht selbstbewusst gefühlt.

00:54:47: Ich bin rausgegangen und habe immer permanent mein Bauch eingezogen.

00:54:51: Und ja, mein Mann, der hat einfach, muss ich echt sagen, ganz viel dazu beigetragen, dass ich mich so liebe, wie ich bin, weil er mich halt auch so liebt und er das auch... mir so sagt und so und mir das Gefühl auch jeden Tag gibt.

00:55:06: Und das macht, hat schon echt viel dazu beigetragen.

00:55:08: Ja, es ist wirklich mein Appellamenter da draußen.

00:55:10: Wenn ihr wollt, dass eure Frauen strahlen, dann sagt ihnen mal, wie schön sie sind.

00:55:14: Weil es gibt eigentlich nichts Besseres, als das sozusagen zu unterstreichen.

00:55:18: Und mein Mann, der sieht mich ja zu Hause, sage ich mal, auch nie top gestylt oder so.

00:55:23: Ich renne ja mit meinen Arbeitslumpen daheim rum und hab meistens meinen Knödel auf den Kopf und so.

00:55:30: Aber es ist halt nicht alles.

00:55:33: Ich bin halt wie ich bin und ich war noch nie jemand, der sich jeden Tag erst mal eine Stunde aufgestylt hat.

00:55:39: Das kann jeder machen, wie er will.

00:55:41: Ich bin der Meinung, man muss das eben auch akzeptieren, wenn Leute das eben nicht so machen.

00:55:45: Ich bin halt noch nie jemand gewesen, die sich halt stundenlang schminkt und das hab ich nie interessiert so, gell?

00:55:54: Ja, für mich ist es halt, ich bin halt auch total, weil das immer viele fragen, ich bin halt autodipraktisch, sag ich ja.

00:56:02: Bei mir muss immer alles praktisch sein und deswegen einfach schnell Haare zusammen und los geht's raus auf die Baustelle.

00:56:07: Ja,

00:56:07: Baustelle von live.

00:56:09: Wie sieht denn dein Alltag so heutzutage aus?

00:56:11: Die Kids sind jetzt

00:56:13: sieben und drei.

00:56:14: Gut.

00:56:16: Wie sieht dein normaler Alltag, wenn du nicht gerade nach Hamburg kommst, alleine so aus zu Hause?

00:56:21: Naja, also ich mach frühst die Kinder fertig unter der Woche und bereite da alles so weit vor wegen Schule und Kita und dann bringe ich die weg.

00:56:29: Das ist auch nicht weit von uns, also ein Kilometer.

00:56:32: Und dann fahre ich meistens nach Hause und tatsächlich ich arbeite.

00:56:39: Natürlich, ganz viel.

00:56:40: Ich mache mir Gedanken über meine Videos.

00:56:42: Ich schreibe meine Videos und habe ja auch Kooperation, womit ich mein Geld verdiene.

00:56:50: Und die müssen ja auch irgendwo vorbereitet gefilmt werden und geschnitten werden und so.

00:56:54: Hast du so einen Plan, wie viel du am Tag machen willst?

00:56:58: Also, willst du jeden Tag was posten?

00:57:00: Musst du jeden Tag was posten?

00:57:01: Ich poste jeden Tag.

00:57:02: Aber nicht, weil ich jetzt das Gefühl, also bei den Videos nicht.

00:57:06: Mittlerweile, ich habe jetzt zum Beispiel, als wir im Urlaub waren, auch drei Wochen gar kein Video gepostet.

00:57:12: Die ersten ein, zwei Jahre wirklich jeden Tag gepostet, ein Reel, jeden Tag rausgehauen und ganz, ganz, ganz, ganz viel rausgeballert.

00:57:20: Und aber mittlerweile nicht mehr, weil ich das auch gar nicht schaffe, weil halt meine Bauprojekte auch so groß sind.

00:57:26: Und ich baue ja auch nebenbei, das mache ich ja auch meistens dann so, wenn die Kinder nicht da sind.

00:57:31: Also meistens ist es so, dass ich frühes halt erst mal mich hinsetze, ich mache mir mein Kaffee und setze mich hin und arbeite erst mal für Instagram, mache meine Kooperationen.

00:57:42: oder schreibe eben meine Texte und so.

00:57:45: Und dann gehe ich meistens raus, gucke, was ich da so geplant habe, eben, an Bauerei, an Baustellen, an Content auch.

00:57:56: Dann filme ich das und dann habe ich eben Tage, wo ich dann den ganzen Content irgendwo dann auch schneide.

00:58:01: Das dauert ja auch eine gewisse Zeit.

00:58:03: Hast du keine Hilfe?

00:58:05: Nee.

00:58:05: Du machst alles selber?

00:58:06: Ich mache das alles selber.

00:58:07: Ich habe auch tatsächlich... kein Laptop, ich habe gar nichts außer mein Handy und mein Buch.

00:58:12: Ich habe mein magisches Buch, wo alles drin steht.

00:58:15: Ja, da bin ich ein bisschen oldschool und das ist tatsächlich so, ich habe jeden Tag was zu tun.

00:58:22: Dann mache ich ja nebenbei auch noch den Haushalt und so, weil ich ja von zu Hause aus arbeite und dann hole ich nachmittags die Kinder ab.

00:58:30: Und dann sind wir meistens draußen jetzt im Sommer, draußen im Garten, spielen da.

00:58:35: Ich bin dann teilweise auch nebenbei noch im Garten irgendwas machen und die Kinderinnen da bei uns.

00:58:40: Wir haben einen Spielplatz gebaut im Garten und das ist irgendwie und dann kommt irgendwann mein Mann nach Hause und dann, ja, manchmal machen wir dann auch noch Sachen, die ich jetzt nicht alleine hinbekomme, wo ich seine Hilfe brauche oder so.

00:58:55: Wahnsinn.

00:58:57: Eigentlich unspektakulär würde ich jetzt mal behaupten.

00:59:00: Ja, sagst

00:59:00: du so, aber wer baut schon so viel in seinem eigenen Garten und so.

00:59:03: Ich glaube, ich kann mir richtig vorstellen, dass das auch so eine ganz andere Art von befriedigender Arbeit ist, wenn man seine Hände benutzt.

00:59:10: Ich meine, in deinem vorherigen Job hast du auch eigentlich deine Hände benutzt.

00:59:13: Das ist auch ein handwerklicher Job.

00:59:15: Wie viele von uns sitzen am Laptop am Rechner und gucken, wenn sie ein Bildschirm haben?

00:59:19: Ja,

00:59:20: also Respekt wäre das so kann.

00:59:21: Ich könnte es gar nicht.

00:59:23: Mein Mann, der arbeitet ja auch komplett nur vor seinem Rechner.

00:59:27: Ich würde durchdrehen.

00:59:28: Ich bin aber auch so hibbelig und muss immer irgendwie dann, keine Ahnung, ich habe tausend Projekte geplant und ja, ganz witzig.

00:59:39: Das stimmt schon, das ist echt... Also ich hatte auch letztens einen Moment, wo dann die Garage fertig wurde und dann kam so die Sonne so schön da drauf geschehen und ich saß dann so auf meinem leeren Bierkasten und habe dann so auf diese Garage geguckt und dann im Hintergrund das Haus und dann hat man so Momente, wo man so richtig stolz auf sich selbst ist.

00:59:58: Und wie gesagt, auch wenn es nur so eine Kleinigkeit ist, wie jetzt diese Geragenwände verputzen, aber man ist so richtig stolz irgendwie und dieses Gefühl, das kann mir keiner... irgendwie geben.

01:00:09: Also wenn ich das jetzt machen lassen würde von Firmen, dann, ich weiß nicht, aber das wäre mir irgendwie zu langweilig mittlerweile.

01:00:18: Also ich freue mich da richtig drüber und dann stehst du dann mit deinem Mann so davor und trinkst so ein Radler und freust dich halt.

01:00:26: Man ist wirklich mega stolz auf sich selbst.

01:00:28: Es gibt einem so viel, also mir persönlich.

01:00:31: Kannst du auch sagen.

01:00:33: Wenn du jetzt... Das Mutter werden Mutter sein, also wie alt warst du bei deiner Tochter?

01:00:39: Ich war bei meiner Tochter, aber jetzt muss ich überlegen.

01:00:43: Also ich werd jetzt dreißig, sie ist sieben, ich war zwanzig, als ich schwanger wurde, ungeplant.

01:00:50: Wenn du das jetzt vergleist, umgeplant ist ja auch noch mal so ein kleiner Faktor.

01:00:53: Mit dem, das kann man wirklich gar nicht vergleichen, mit Haussanierung.

01:00:57: Was war für dich, also was ist sozusagen die größere Herausforderung für dich gewesen?

01:01:02: Meinst du jetzt Kind kriegen oder Haus sanieren?

01:01:05: Kind kriegen und

01:01:06: vor allem

01:01:06: diese Mutterrolle annehmen.

01:01:07: Ja,

01:01:08: auf jeden Fall.

01:01:09: Also erstes Kind ist nochmal eine krassere Geschichte als ein Haus zu sanieren.

01:01:14: Auf alle Fälle.

01:01:16: Also weil ich sage mal so, gerade beim ersten Kind, du hast ja keine Ahnung.

01:01:20: Gut so ist es auch, wenn du das erste mal in Haus sanierst, das ist ähnlich.

01:01:23: Und ich sage ja auch immer unser Häuschen, das ist irgendwie mein drittes Babysohn.

01:01:28: Aber du kannst halt bei einem Haus, wenn du jetzt halt irgendwas falsch gemacht hast, naja, dann machst du es halt nochmal neu.

01:01:34: Also das ist jetzt nicht das Problem.

01:01:37: Aber bei so einem Kind, das halt nicht.

01:01:41: Ja, also das, ich würde schon sagen, dass das so Mutter werden, allgemein, also das ist nochmal eine ganz andere Nummer.

01:01:47: Was waren zu krasser, null auf eins oder eins auf zwei Kinder?

01:01:51: Tatsächlich, ich würde sagen null auf eins.

01:01:57: Ja, also... Da hat man halt wirklich irgendwie auch keine Ahnung und so.

01:02:02: Bei uns war das damals auch alles ein bisschen verrückt, genauso wie mit dem Haus.

01:02:06: Irgendwie zieht sich das bei uns so durchs Leben.

01:02:09: Ich weiß auch nicht.

01:02:10: Auf jeden Fall.

01:02:11: Wir kannten uns gerade mal acht Wochen, mein Mann und ich.

01:02:13: Und dann war ich schwanger.

01:02:14: Ja, ungeplant.

01:02:15: Das weiß ich ja noch gar nicht.

01:02:17: Das noch gar nicht.

01:02:17: Oder zumindest habe ich es nicht gefunden.

01:02:19: Ja, und das war damals wirklich ein riesen Schock, weil wir haben nicht zusammen gewohnt.

01:02:22: Wir haben uns gerade frisch kennengelernt über Labou.

01:02:24: Wir wollten eigentlich nur Spaß machen.

01:02:27: Hatten beide dann so die rosa rote Brille auf und keiner hat in dem Moment gedacht, naja wir machen jetzt hier mal, wir gründen jetzt mal eine Familie so, also überhaupt nicht.

01:02:36: Und es ist dann halt einfach passiert und das war erst mal ein Riesenschock, wirklich ein Riesenschock, also das war glaube ich der krasseste Schock in meinem ganzen Leben.

01:02:45: ... wo ich wirklich kurz mal so ein bisschen am verzweifeln war ... ... und wirklich mit den Nerven am Ende ... ... weil halt zweiundzwanzig ... ... und dann hast du frisch so jemanden kennengelernt ... ... und weiß überhaupt noch gar nicht, ... ... ob das jetzt so alles so das Richtige ist.

01:03:00: Aber wir haben uns dann zusammengesetzt, ... ... mein Mann, der war damals ... ... Kevin war, ich glaube, achtundzwanzig ... ... und der war zu dem Zeitpunkt auch noch Soldat.

01:03:11: Also, sprich, er war auch viel nicht da und so unter der Woche.

01:03:14: Aber er hat dann gesagt, weißt du, wir probieren das jetzt einfach.

01:03:19: Und entweder es funktioniert oder halt nicht.

01:03:21: Aber dann können wir immer noch dann später sagen, unserem Kind, wir haben es probiert.

01:03:25: Wir haben alles versucht, irgendwie das hinzubekommen.

01:03:28: Und ja, dann haben wir irgendwann in der Schwangerschaft, sind wir dann zusammengezogen und haben uns dann irgendwie versucht, so mit diesem... Gedanken, dass ich jetzt schwanger bin anzufreunden.

01:03:39: Das war trotzdem irgendwie nicht so wie beim zweiten Kind.

01:03:43: Also Karl, der war das absolute Wunschkind.

01:03:45: Das war wirklich total geplant und so.

01:03:48: Das war nochmal was ganz anderes.

01:03:50: Man hatte da irgendwie so ein bisschen schon so diese Distanz zu dem Thema.

01:03:54: Also ich habe mich... dann irgendwann auch mega drüber gefreut, keine Frage und auch überhaupt nicht bereut, dass ich mich dann dafür entschieden habe.

01:04:04: Aber so als Paar und dass sie dann, wie in diesen ganzen Kursen und so, ich war dann halt meistens alleine da.

01:04:11: Die haben wahrscheinlich gedacht, was ist das für eine so alleine zu jungen.

01:04:15: Ich war immer die Jüngste mit Abstand, die Jüngste.

01:04:18: Mein Mann, der war halt damals viel unterwegs, beruflich, nicht da.

01:04:22: Aber ... Das war schon irgendwie krass.

01:04:25: und vor allem, wenn dann das Kind geboren wird und du dich ja selber eigentlich auch gar nicht so als Paar, du dich gar nicht so kennst und du hattest diese ganze Kennlernphase auch nicht.

01:04:35: Das haben wir Vollgas übersprungen und dann liegt erstmal vor allem im ersten Jahr der Fokus so voll auf dem Kind.

01:04:43: Das war schon auch krass.

01:04:46: Da sind wir auch an unsere Grenzen gegangen.

01:04:49: Aber irgendwie, ich weiß auch nicht, wir haben einfach irgendwie so das durchgezogen und wir hatten auch teilweise zwischendurch mal eine schwierige Phase, muss ich ganz ehrlich sagen, wo wir uns auch fast getrennt hätten, weil halt alles auf der Strecke geblieben ist.

01:05:04: Aber wir haben dann damals tatsächlich so eine Paartherapie gemacht.

01:05:11: Und haben dann irgendwie wieder zueinander gefunden.

01:05:14: Schön, richtig gut.

01:05:16: Ja, es war schon krass.

01:05:17: Und mittlerweile sagen wir eigentlich... gerade so Kind kriegen, das kannst du planen, wie du willst.

01:05:25: Du weißt nie, ob es funktioniert, ob das so alles hält, deine Beziehung und so.

01:05:30: Also wir kennen auch Paare, die waren zehn Jahre zusammen, haben dann geplant, ein Kind bekommen und haben sich in der Schwangerschaft getrennt.

01:05:36: Und bei uns war es halt das komplette Gegenteil.

01:05:38: Also du hast für nichts eine Garantie.

01:05:40: Und mittlerweile, wir sind so froh, dass wir Ellie bekommen haben.

01:05:46: Ja, wer weiß, ob wir ohne sie noch zusammen wären, weiß man ja nicht.

01:05:50: Und ja.

01:05:52: Ja, und dann in diesem Abenteuer noch was, dann denkt man, man hat schon was krasses zusammen erlebt, und dann kommt noch was, was euch auch zusammenschweiß,

01:05:59: wahrscheinlich.

01:06:00: Und mein Mann damals zum Beispiel, der hat auch, obwohl der ja schon, der ging ja schon so auf die Treißig zu und hat trotzdem... kein bisschen über dieses Thema Kinder kriegen nachgedacht, der hat immer so gesagt, ja so mit Mitte in den dreißig, vielleicht mal so, wie halt die meisten Männer dann auch so, die machen sich ja da nicht so, die Gedanken, also viele nicht.

01:06:20: Und er war dann aber auch derjenige, der dann so das zweite Kind irgendwie auch so angestoßen hat.

01:06:27: Und das heißt, wenn du so jung warst, hast du jetzt gesagt, das ist ja immer relativ, aber warst du auch so in deinem Umkreis mit einem der ersten?

01:06:35: Ja.

01:06:36: Also gab es auch gar nicht so Austausch mit jemanden, der das Ganze schon durchlebt hat.

01:06:42: Nee, gar nicht.

01:06:43: Also ich habe dann durch diese ganzen Vorbereitungskurse, das habe ich damals alles schön brav, wie es im Buch steht, so gemacht, Geburtsvorbereitungskurs und Schwangerschaftsgymnastik und so.

01:06:55: Und da habe ich dann teilweise... auch jemanden kennengelernt, die war aber dann auch schon viel älter als ich, aber da hatte man einfach auch jemanden, mit dem man sich so ein bisschen austauschen konnte und so.

01:07:07: Aber irgendwie habe ich mich dann da so alleine durchgewurscht.

01:07:10: Es ging auch.

01:07:11: Und jetzt in dem, sozusagen in deinem Heimatdorf, hast du da welche in deinem Alter, die in ähnlichen Situationen stecken oder bist du auch immer noch da die Jüngere?

01:07:20: Nee, also tatsächlich gibt es da auch einige, die auch noch so in meinem Alter sind und auch kleine Kinder haben.

01:07:28: Also mittlerweile würde ich schon sagen, jetzt auch Freunde von uns, die haben auch zwei Kinder genau im gleichen Alter.

01:07:35: Das ist schon, ja, ist jetzt irgendwie schon was anderes, ne?

01:07:38: Genau.

01:07:39: Ja,

01:07:39: spannend, das Mutterwärm ist wirklich so individuell einfach, ne?

01:07:43: Ja, aber ich sage dir ganz ehrlich, Damals hätte ich das nicht geglaubt, dass ich das jetzt so sage.

01:07:49: Aber ich war total oder ich bin total glücklich darüber, dass ich so früh Mama geworden bin.

01:07:54: Wirklich, weil ich werde jetzt dreißig.

01:07:56: Meine Kinder sind jetzt, sage ich mal, aus diesem... Babyalter beide raus.

01:08:01: Wir haben das Thema auch jetzt wirklich.

01:08:03: Familienplanung ist bei uns zu hundert Prozent abgeschlossen.

01:08:06: Also wir sind damit fertig.

01:08:08: Und irgendwie ist das für mich.

01:08:10: Ich werde jetzt dieses Jahr dreißig.

01:08:12: Für mich ist das aber gar nicht schlimm.

01:08:13: Ich freue mich richtig auf meine Dreißiger.

01:08:16: Ich freue mich so darauf, weil ich jetzt so langsam halt auch wieder mehr so mich um mich mal kümmern kann.

01:08:23: Also.

01:08:24: Das ist schon irgendwie cool.

01:08:26: Ich habe das gar nicht bereut, also dass ich so früh Mama geworden bin.

01:08:31: Meine Tochter, wie gesagt, die ist sieben und wir haben ein cooles Verhältnis miteinander.

01:08:35: Und ja, wenn ich vierzig bin, dann ist sie achtzehn.

01:08:38: Das ist schon cool.

01:08:39: Also ich würde schon eigentlich sagen, dass ich eine sehr lockere und coole Mama bin.

01:08:45: Glauben wir dir sofort.

01:08:48: Auf deinem Profil sieht man aber nicht sofort als Allererstes, dass du auch Mutter bist.

01:08:51: Man kann es dann rausfinden und wir haben es ja auch rausgefunden und wir haben ja auch schon über deine Kinder gesprochen.

01:08:56: Trotzdem ist das nicht das Thema, was du so in den Mittelpunkt stellst.

01:08:59: War das eine bewusste Entscheidung oder hat das Haus alle Kinder verdrängt?

01:09:04: Nein, das war auf jeden Fall eine bewusste Entscheidung.

01:09:06: Also wir haben für uns von Anfang an entschieden, die Kinder werden nicht... zu sehen sein.

01:09:13: Also klar gibt es mal in der Story auch mal sehen, wo du die Kinder mal von hinten siehst, wenn die im Garten spielen oder so.

01:09:20: Aber ich zeige die Gesichter der Kinder nicht.

01:09:22: Ich teile auch keine privaten Einblicke der Kinder, keine emotionalen Momente mit den Kindern und so, weil ich zeige ja auch nicht die Kinderzimmer.

01:09:36: Also ich zeige von den Kinderzimmern wirklich gar nichts auf Instagram.

01:09:40: Ich habe das damals während der Bauzeit natürlich im Rohbau und bis zur Fertigstellung, aber... mit dem Punkt, wo diese Zimmer einfach dann auch so persönlich wurden, habe ich die komplett rausgelassen.

01:09:52: Weil ich habe für mich oder wir haben für uns entschieden, wie gesagt, dass das einfach nichts auf Instagram zu suchen hat.

01:09:59: Also man, gerade mit der Reichweite, die wir haben, man weiß nie, wer das alles zu Gesicht bekommt.

01:10:08: Ich möchte einfach den Kindern das komplett offen lassen, dass wenn sie irgendwann alt genug sind, selber entscheiden können, dass man sie sieht oder dass sie selber da aktiv sind.

01:10:21: Das ist einfach für sie einfach die Kinder jetzt viel zu klein.

01:10:24: Die können das überhaupt nicht greifen.

01:10:26: Die verstehen das auch teilweise nicht.

01:10:28: Eli weiß natürlich, was ich mache, so im Groben.

01:10:31: Aber trotzdem, ich bin der Meinung.

01:10:34: Ich brauche keine Kinder, ich brauche keine Schwangerschaft und Geburt und so, um mich erfolgreich da zu präsentieren, um Reichweite zu erzielen.

01:10:45: Dafür brauche ich keine Kindergesichter und so.

01:10:48: Also gerade in der heutigen Zeit mit KI ist ja auch so ein Thema, was viele total unterschätzen.

01:10:54: Also man kann jedes Gesicht eines Kindes auf andere Sachen mit KI bauen.

01:11:01: Das ist überhaupt kein Problem, ist super easy gemacht.

01:11:04: Jeder, der das so verantworten kann als Mutter, als Vater, okay, gut.

01:11:10: Weiß ich nicht, ob das so gut ist, weil man weiß am Ende nie, was mit diesen Fotos, mit diesen Videos passiert.

01:11:18: Und ich bin oft auch sehr erschrocken darüber, wenn mir manchmal so Sachen angezeigt werden, wie teilweise Kinder auf Instagram so vermarktet werden und gezeigt werden in Situationen, wo man, also wo ich als Mama Ich weiß auch nicht, aber da fehlt irgendwo eine Windung.

01:11:37: Das würde ich niemals meinen Kind so vielen fremden Menschen zeigen, also in so ganz privaten Einblicken, nachts im Bett, in der Windel und was weiß ich, also würde ich niemals machen.

01:11:54: Da finde ich, haben wir einfach die Verantwortung.

01:11:58: Und dessen, also der Verantwortung sind wir uns auch bewusst und deswegen ist das für uns ganz klar, das hat da nichts zu suchen.

01:12:05: Ich, wie ich mich präsentiere, das ist meine Entscheidung, wie ich das mache und wie ich mich zeige.

01:12:10: Ich zeige mich ja auch in Unterwäsche, im Bikini, im BH, whatever.

01:12:14: Aber das ist meine Entscheidung und da möchte ich ganz einfach die Kinder ganz klar von trennen.

01:12:21: Genau.

01:12:22: Ja, es ist wirklich interessant, weil es ist ja schon für uns mit unserem Erwachsenenverstand schwierig zu fassen.

01:12:28: Ich meine, du hast dein Account ist siebenhundert,

01:12:30: siebenhundert, dreißig tausend, siebenhundert,

01:12:32: dreißig tausend Follower groß.

01:12:34: Genau.

01:12:35: Das übersteigt schon meine Vorstellungskraft, wenn du da in die Kamera quatschst, dass das wirklich theoretisch so viele Menschen erreichen könnte, für die Kinder ja noch viel weniger und die haben ja nicht nachgefragt.

01:12:44: Genau.

01:12:45: Ich sehe das genauso wie du, die richtige Entscheidung.

01:12:48: und umso schöner, dass es wachsen kann und wächst und gedeiht auch ohne diese Einblicke.

01:12:53: Und ich hoffe so ein bisschen, dass es da auch so eine Gegenbewegung gibt.

01:12:59: Diese Achtsamkeit darauf, auch ein bisschen mehr Schuld.

01:13:01: Man hört schon jetzt auch von immer mehr großen Accounts, dass das nicht nötig ist.

01:13:05: Ja.

01:13:05: Und dass man das auch ohne schaffen kann.

01:13:07: Klar, also es gibt ja auch viele erfolgreiche Mama-Blogger, die es auch schaffen, ohne die Kinder halt so direkt zu zeigen und da alles bis ins kleinste Detail zu vermarkten, gibt es ja ganz viele, also die das machen.

01:13:21: Und die es auch schaffen und trotzdem auch wachsen und Reichweite erzielen.

01:13:26: erfolgreich sind.

01:13:28: Aber das ist halt schon so ein Thema.

01:13:30: Das ist schon, also, nee, würde ich nicht machen.

01:13:34: Absolut.

01:13:34: Ja.

01:13:35: Ich habe mich völlig verquatscht mit dir.

01:13:37: Ich habe sehr genossen.

01:13:38: Vielen Dank, dass du hier warst.

01:13:40: Sehr gern.

01:13:44: Vielen, vielen Dank fürs Zuhören.

01:13:45: Ich hoffe, Cindy hat euch genauso unterhalten wie mich und wenn ihr schon gerade auf der Podcast-Plattform eurer Wahl seid, dann drückt doch bitte, bitte auch mal auf den Abonnieren-Button.

01:13:54: Wir sehen nämlich, dass es mehr Hörerinnen gibt als tatsächliche Abonnentinnen und es hilft uns ungemein in der Sichtbarkeit, wenn ihr den Podcast natürlich nicht nur hoffentlich wöchentlich hört, sondern ihn eben auch unbedingt abonniert.

01:14:06: Kostet nur ein Klick einer Sekunde und sonst gar nichts und ihr bekommt dafür immer die neueste Folge direkt angezeigt, ohne lange suchen zu müssen.

01:14:14: Außerdem würden wir uns freuen, wenn ihr unseren Instagram-Kanal, echte Mamas Punkt, ehrlich gesagt, ebenfalls folgt.

01:14:20: Wir wollen dann nämlich so langsam mal auf das nächste Level und dafür brauchen wir jede einzelne und jeden einzelnen von euch.

01:14:25: Da gibt es dann auch immer mal behind the scenes zu den Podcast-Interviews zu sehen und wie schön ist es auch mal kurz zu sehen, wie wir uns hier gegenüber sitzen und wie ihr überhaupt eigentlich aussehen.

01:14:35: Außerdem könnt ihr sehr gerne Sterne und Bewertungen verteilen, Likes oder Kommentare hinterlassen.

01:14:39: Das geht ja mittlerweile auch auf dem Podcast-Plattform selbst.

01:14:43: Damit wir wissen, ob euch eigentlich gefällt, was wir hier machen.

01:14:45: Also spread the word and some love.

01:14:47: Das hilft dem Algorithmus und damit uns.

01:14:50: Ich zähle auf euch und wir hören uns nächste Woche wieder.

01:14:53: Bis dahin, eure Nora.

Über diesen Podcast

Echt. Echter. Ehrlich gesagt.

🎆 Neues Cover, 🎶 neuer Jingle, 🎙️neue Stimme.

Der neue Echte Mamas Podcast geht tiefer: Jetzt spricht Nora Pinck mit echten Eltern über echte Gefühle. Und zwar über die schönen, aber auch die schwierigen! Denn wir wissen genauso gut wie ihr: Das Leben als Eltern ist wunderbar erfüllend, kann aber auch fordernd – und manchmal sogar überfordernd – sein.

Nora fragt ihre Gäste das, was sonst keiner fragt. Wir laden euch ein, mit uns zuzuhören, was unsere Gäste wirklich beschäftigt. Herzlich willkommen bei "Ehrlich gesagt"!

Mehr über Echte Mamas erfahrt ihr unter www.echtemamas.de und auf https://www.instagram.com/echtemamas.ehrlichgesagt - jetzt folgen, abonnieren, kommentieren, liken und weitersagen!

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